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Nach dem intensiven politischen Rundumschlag gab es eine Erfrischung. Wolfgang Bosbach bekam ein Spaghetti-Eis serviert.
Eine kleine Geste, die den CDU-Bundestagsabgeordneten und Vorsitzenden des Innenausschusses des Deutschen Bundestages sichtlich freute. Die heimische CDU-Bundestagskandidatin Christel Voßbeck-Kayser hatte herausgefunden, dass Bosbach ihre Leidenschaft für wohlgeformtes Vanilleeis mit Erdbeersoße teilt. Auf Voßbeck-Kaysers Einladung war Bosbach gestern Abend zu Gast bei ECO Schulte.
Vor 100 Vertretern aus der heimischen Wirtschaft begann das politische Schwergewicht ganz privat, mit der erst kürzlich gefeierten Eisernen Hochzeit seiner Eltern. „Mich beeindruckt der Mut unserer Eltern und Großeltern, die damals große Sorgen und Probleme hatten. Manchmal frage ich mich: Warum verzweifeln wir bei den Problemen heute?“
Einblicke in die Bundespolitik
Anschließend pickte er sich drei Schwerpunkte heraus: Datenspäh-Affäre, Bildungspolitik und Eurokrise. Bosbach ließ tiefe Einblicke in die Bundespolitik zu. Auch in Abgrenzung zur US-Politik, am Beispiel der umstrittenen Datensammlungen. „Beide suchen die Nadel im Heuhaufen. Die Amerikaner sagen: Wenn wir alles Heu haben, ist die Nadel sicher darin. Wir aber wollen nur die Informationen sammeln, die uns in die Lage versetzen, die Nadel zu finden.“ Rasch ist Bosbach in seinem Element. Über die Geschichte der Industrialisierung und den Wandel zur Wissensgesellschaft landet er schließlich bei der Bildungspolitik. „Wer nichts im Boden hat, muss was in der Birne haben.“ Es sind nur wenige markige Sprüche, die der 61-Jährige aus Bergisch Gladbach fallen lässt. Er weiß, dass er vor diesem Publikum keine wirkliche Überzeugungsarbeit leisten muss. Bosbach beeindruckt dennoch, auch mit Fakten. So verbrauche BASF in Ludwigshafen mehr Energie als ganz Dänemark, über ein Glasfaserkabel im Atlantik könnten 20 Millionen Telefonate gleichzeitig geführt werden.