Hagen. . Nach den Geschäftsführungen, Verwaltungsräten und Mitarbeitervertretungen von Katholischer Krankenhaus Gesellschaft und Allgemeinem Krankenhaus stellen sich auch die niedergelassenen Ärzte in Hagen offensiv hinter die Fusion der beiden Krankenhaus-Träger. Sie warnen in einem offenen Brief an den Paderborner Erzbischof vor einer Ablehnung.
Nach den Geschäftsführungen, Verwaltungsräten und Mitarbeitervertretungen von Katholischer Krankenhaus Gesellschaft und Allgemeinem Krankenhaus haben sich jetzt auch die niedergelassenen Ärzte in Hagen offensiv hinter die gleichberechtigte Fusion der beiden Krankenhaus-Träger gestellt und damit für das „Hagener Modell“ ausgesprochen.
In einem offenen Brief an den Paderborner Erzbischof Hans-Josef Becker formulieren Dr. Gerhard Steger und Dr. Rolf Kinzius als Vorsitzende des Hausärzte Vereins Hagen: „Die jetzt von Ihnen angekündigte Abkehr vom eingeschlagenen Weg hat uns nicht nur irritiert, sondern sogar bestürzt.“
Gleichzeitig fordern die Mediziner das Paderborner Erzbistum auf, seinen Widerstand gegen das in Hagen bereits eingefädelte Miteinander der beiden großen Krankenhausträger aufzugeben. „Auf lange Sicht ist unserer Meinung nach ein hoher Grad an Kooperation der Krankenhäuser für die Bürger der Stadt Hagen ausgesprochen wichtig“, betonen Steger und Kinzius auch im Namen ihrer Kollegen, dass nur der bereits eingeschlagene Weg eine optimale Versorgung der Patienten in Hagen gewährleiste.
Verluste für die medizinische Versorgung zu befürchten
„Gerade für uns Hausärzte ist es überaus wichtig, ein mit allen Fachrichtungen ausgestattetes Krankenhaus vor Ort zu haben, mit dem wir nicht zuletzt als einweisende Ärzte erfolgreich zusammenarbeiten können.“ Eine Umkehr von diesem Weg führe zu großen Verlusten für die medizinische Versorgung.
Entscheidende Sitzung des Verwaltungsrats
Dabei muss entschieden werden, wie man mit der aktuellen Paderborner Offerte umgehen möchte, die zwar ein gleichberechtigtes Miteinander mit dem Allgemeinen Krankenhaus verbietet, aber die 51-prozentige Dominanz eines externen katholischen Partnerträgers sowie eine 13-Millionen-Euro-Hilfe vorsieht.
Inhaltlich rauschen die Lokomotiven der unterschiedlichen Interessenslagen unter Volldampf frontal aufeinander zu. Nach unseren Informationen hat am Montag der Kirchenvorstand der St.-Marien-Gemeinde um Pfarrer Dr. Norbert Bathen sich ebenso wie der CURA-Vertreter (Paderborner Beratungs- und Beteiligungsgesellschaft) dafür ausgesprochen, dem Paderborner Vorschlag zu folgen und damit gegen das „Hagener Modell“ mit dem AKH zu votieren. Beide verfügen im Verwaltungsrat jedoch nur über 40 Prozent der Stimmanteile. St.-Josef- und St.-Johannes-Gemeinde, deren gemeinsames Gewicht bei 60 Prozent liegt, präferieren hingegen leidenschaftlich eine gleichberechtigte Verschmelzung der beiden Hagener.
Die CURA wiederum verfügt über ein Veto-Recht, so dass es angesichts der sich abzeichnenden Mehrheiten zu eine Patt-Situation kommen könnte.
Ein Konkurrenzkampf der beiden großen Häuser mit bereits bestehendem christlichen Hintergrund, so der Hausärzte-Verein, könne nicht das Wohl der Patienten im Auge haben und schaffe unnötig Unfrieden: „Am Beispiel der kardiologischen Notfallversorgung nehmen wir sehr positiv die Erfolge einer immer enger werdenden Zusammenarbeit der beiden Krankenhäuser wahr und können die eminente Bedeutung für das Wohl der Patienten spüren.
Warnung der Ärzteschaft in Richtung Erzbischof Becker
Was sich gut entwickelt hat“, so die Warnung der Ärzteschaft in Richtung Erzbischof Becker, „würde durch Ihre Entscheidung zerstört.“ Damit bestehe auch die Gefahr, dass man diejenigen, die sich mit beiden Krankenhäusern fachlich und menschlich verbunden fühlen, vor den Kopf stoße.