Hagen. . Die Mitarbeiter des Allgemeinen Krankenhauses (AKH) als potenzielle Fusionspartner der Katholischen Krankenhaus Gesellschaft haben sich in einem offenen Brief an den Paderborner Erzbischof Hans-Josef Becker gewandt und für das ökumenische „Hagener Modell“ geworben:
„Die aktuelle Situation der Hagener Krankenhäuser wird von allen betroffenen Mitarbeitern (...) mit großer Sorge betrachtet. Die politische Lage für Krankenhäuser in Deutschland hat sich in den letzten zehn Jahren deutlich verschlechtert, was Patienten und Mitarbeiter in gleichem Maße zu spüren bekommen. Leider ist an dieser Stelle auch in den kommenden Jahren keine Änderung zu erwarten. (...)
In Hagen gibt es mit der Katholischen Krankenhausgesellschaft und dem AKH zwei Klinikträger, die sich – trotz guter Kooperationen und unterschiedlicher Schwerpunkte bei der Patientenversorgung – in einer Konkurrenzsituation befinden. Das bedeutet für beide Träger die Sorge, auf dem umkämpften „Markt“ der Patientenversorgung nicht bestehen zu können.
Sicherung von Arbeitsplätzen
Mit großen Hoffnungen verbinden Mitarbeiter die Aussicht, durch ein gemeinsames Hagener Großklinikum Arbeitsplätze zu erhalten und langfristig zu sichern. In einer Stadt, die Spitzenplätze bei Verschuldung und Arbeitslosigkeit einnimmt, hat das einen besonders hohen Stellenwert.
Nun scheint die Lösung eines gemeinsamen Klinikums daran zu scheitern, dass die beiden Klinikträger nicht der gleichen Konfession angehören. Allen, die mit dem christlichen Glauben nichts verbinden, ist das völlig unverständlich. Aber auch den zahlreichen Mitarbeitern, die sich in ihrem Beruf von Gott berufen fühlen und ihren Glauben hier leben und verbreiten, fällt es schwer, sich von einer guten Vision zu verabschieden – weil zwar der Glaube gleich ist, nicht aber die Konfession.
Entscheidung zum Wohl der Menschen
In dem Wissen, dass Gottes Wege sich manchmal anders gestalten als wir es gern hätten, hoffen wir, dass es am Ende Sein Wille ist, der geschieht. Ihr Privileg ist es nun, diesen Willen zu ergründen und zu verkünden. Das ist, angesichts der vielen menschlichen Interessen, keine beneidenswerte Aufgabe.
Wir wünschen Ihnen, dass Ihre Entscheidung am Ende den Menschen zum Besten dient.“