Hagen. . Die Hagener Fotografin Inka Vogel hat ein Foto-Buch, das bei der Generalprobe zur Oper „Carmen“ entstanden ist, herausgebracht. Die 60 Motive spiegeln die Leidenschaft zum Theater eindrucksvoll wider. Es wird (auch am heutigen Samstagabend vor und nach der „Carmen“-Inszenierung ) an der Theaterkasse und im Garderobenbereich angeboten.

„Schon meine Diplom-Arbeit hab’ ich vor Jahren zum Thema Theaterfotografie absolviert“, erzählt Inka Vogel. Und ist glücklich, zwei Leidenschaften in einem Beruf vereinen zu können: Theater und Fotografie. Ihr jüngster Wurf: das Fotobuch „Carmen“; die Fotografien sind während der Generalprobe Anfang Juni entstanden.

Was Inka Vogel dazu inspirierte, zu dem Georges-Bizet-Meisterwerk besagtes Fotobuch zu erstellen? „Nun ja, der Hauptbeweggrund war weniger die Musik. Ich hab’ Kristine Larissa Funkhauser Anfang 2011 in der deutsch-türkischen Opern-Inszenierung ,Gegen die Wand’ gesehen. Und fand’ sie fantastisch“, schwärmt die Fotografin. Als sie davon gehört habe, dass Funkhauser auch die Rolle der „Carmen“ übernehme und dass die Aufführung modern und mit einem überhaupt nicht dem Klischee entsprechenden Frauenbild inszeniert würde, habe sie das total spannend gefunden.

Stimmung einfangen

Da Inka Vogel als leidenschaftliche Theaterfreundin am Hagener Haus seit Jahren bekannt ist und viele Produktionen mit der Kamera begleitet hat, stand ihr die Tür für die „Carmen“-Fotostrecke während der Generalprobe sofort offen.

Theaterfotografie sei ein Fall für sich, lächelt Inka Vogel. „Man muss in die Szenen, die man im Vorfeld nur selten kennt, eintauchen und man muss genau zuhören, um die Stimmung einzufangen.“

Foto-Buch mit Opern-Motive

Das Fotobuch „Carmen“ im ­Format A 5 besteht aus 52 Seiten mit 60 Farbfotografien.

Fotografin Inka Vogel hat das Fotobuch im Eigenverlag in ­kleiner Auflage erstellt.

Das Buch ist zum Preis von 17,90 Euro an der Kasse des Theaters erhältlich. Außerdem wird es vor und nach Aufführungen im Großen Haus an den Garderoben zum Kauf angeboten.

Die Oper Carmen wird am heutigen Samstag um 19.30 Uhr aufgeführt, zum letzten Mal ist das Georges-Bizet-Meisterwerk am Sonntag, 3. November, zu sehen.

Eine weitere Herausforderung in der „Carmen“-Inszenierung: die Oper ist gespickt mit viel Erotik. „Da muss man subtil fotografieren, sonst wirken die Bilder billig und platt“, weiß die Expertin an der Kamera. Auch da sei die Besetzung mit Kristine Larissa Funkhauser ein Geschenk gewesen, „sie hat eine frische, burschikose Erotik. Und ihre ausgeprägte Mimik ist einmalig“.

Zehn Jahre „Tanzräume“ begleitet

Mit dem Ergebnis – aus der Vielzahl der geschossenen Fotos hat Vogel 60 Motive ausgewählt – ist sie mehr als zufrieden. Porträts, Gruppenbilder, Detailaufnahmen – atmosphärisch dicht und explosive Dynamik einfangend haben die Fotos eine große Wirkung.

Apropos Dynamik: Bei der Theater- und ganz besonders bei der Tanzfotografie (Inka Vogel hat zehn Jahre das Hagener Tanztheaterfestival ,Tanzräume’ mit der Kamera begleitet) käme es darauf ein, Dynamik glaubhaft abzubilden. „Aber ich habe ja auch noch einen zweiten Schwerpunkt – die Architektur- und Industriefotografie, und in der geht es vielmehr um Stabilität“, ergänzt Vogel.

Ein Widerspruch? „Nein, im Gegenteil. In beiden Bereichen geht es um Kreativität“, ergänzt die entspannt wirkende Frau, die einst Diplom-Design mit Schwerpunkt Fotografie in Dortmund studierte.

„Ich fotografiere grundsätzlich keine Serien, wähle jede Szene einzeln aus“, sagt sie. Und ist damit auch über Hagens Grenzen hinaus erfolgreich geworden. So hat sie schon einige Monatsblätter für den Grafikkalender des Bochumer Künstlerbundes beigesteuert. Das 2013er-Motiv? Eine Szene aus Dornröschen. Getanzt – natürlich – vom Hagener Ballett. . .