Hagen. . Zum 19. Mal laden die fünf Hagener Berufskollegs am Mittwoch, 9. Oktober, zum Berufsschultag ins Käthe-Kollwitz-Kolleg ein.

Zum mittlerweile 19. Mal laden die fünf Berufskollegs in der Stadt am kommenden Mittwoch zum Hagener Berufsschultag ein – und Arthur Schäfer, Leiter des Käthe-Kollwitz-Kollegs, war von Anfang an dabei: „Die Probleme sind im Laufe der Zeit nicht eben kleiner geworden – ganz im Gegenteil.“

Schäfer spielt damit auf die mitunter schwierige Situation auf dem Ausbildungsmarkt an. Zum einen gibt es trotz aller Förderung und Unterstützungsangebote nach wie vor eine beträchtliche Anzahl an Jugendlichen, die keinen Schulabschluss vorweisen können und somit keine Chance auf eine Lehrstelle haben. Andererseits übersteigt der Bedarf in manchen Berufen die Zahl der Bewerber.

So werden händeringend – der Ausbau der Kindertagesstätten und die Einrichtung von U3-Plätzen bringt es mit sich – Erzieherinnen (und Erzieher) gesucht. Dabei ist die gute, alte Kindergärtnerin nur noch bedingt gefragt, unerlässlich sind heutzutage psychologische, pädagogische und sogar juristische Kenntnisse. Schäfer befürwortet das gestiegene Anforderungsprofil: „Der Elementarbereich ist der wichtigste Abschnitt im Leben eines Menschen. Hier müssten eigentlich die qualifiziertesten Pädagogen arbeiten.“

Auch das Handwerk klagt

Nachwuchsmangel herrscht ebenfalls in Branchen, von denen man das eher nicht erwartet hätte: bei den Berufskraftfahrern zum Beispiel oder beim vermeintlichen Traumberuf Lokführer.

Auch das Handwerk klagt nach wie vor über Fachkräftemangel. „Vom doppelten Abiturjahrgang hatten sich die Betriebe qualifizierten Nachwuchs versprochen, aber der Andrang ist nicht so groß wie erhofft“, berichtet Hans-Joachim Müller, Leiter des Berufskollegs Cuno II. Von den Abiturienten, die nicht studierten, habe es in diesem Jahr viele ins Ausland gezogen, Programme wie „work and travel“ erfreuten sich außerordentlicher Beliebtheit.

Dennoch bleibt festzustellen, dass das Angebot an beruflichen Möglichkeiten groß, bisweilen unübersichtlich ist. Der Berufsschultag soll jungen Leuten und ihren Eltern Orientierung geben und Informationen bezüglich der möglichen Berufswahl vermitteln. Ausbilder aus über 100 Berufen, Lehrer und natürlich Berufsschüler stehen für Gespräche zur Verfügung. Es gehe an diesem Tag aber nicht in erster Linie darum, Ausbildungsverträge herbeizuführen, so Thomas Luig, Leiter des Berufskollegs Cuno I: „Aber die jungen Leute können in Erfahrung bringen, welche Berufe zu ihnen passen und welche Per­spektiven sie in Hagen und Umgebung haben.“