Hagen-Mitte. . Im Rathaus-Foyer ist ab Montag die Plakatausstellung zu sehen.

Der Tenor ist klar: Das Bahnhofsviertel ist nicht schön, aber viele Menschen kommen am Bahnhof an. Und darum sollte der Bereich eigentlich als positiver Willkommensort angesehen werden. Ja, eigentlich. . . Die Realität sieht leider anders aus: hoher Leerstand, viel Verkehr, Tristesse.

Und genau diese Attribute haben jene 35 Jugendliche, die in einem Marketingprojekt zusammengearbeitet haben, dem Quartier auch attestiert. Der eher traurig ausfallenden Bestandsaufnahme folgten dann Überlegungen, wie der Zustand des gesamten Bereichs verbessert werden kann.

Zu sehen sind die Ergebnisse im Rahmen einer Plakatausstellung ab Montag, 26. August, im Rathaus an der Volme.

Kritisch auseinandergesetzt

Zum Hintergrund: Zwei elfte Klassen des Berufskollegs der Kaufmannschule II in Hohenlimburg haben sich in Kooperation mit der Hagen-Agentur kritisch mit besagtem Quartier auseinandergesetzt. 16 Plakate sind die Ergebnisse aus dem Projekt, das die K II in diesem Jahr zum fünften Mal in Zusammenarbeit mit der Firma Ströer Media durchgeführt hat.

Die Schüler haben im Unterricht elf „Werbeagenturen“ gegründet; der „Auftraggeber“ Hagen-Agentur forderte die Gruppen auf, einen Appell zur Mitarbeit der Hagener Bürger bei der Neugestaltung des Bahnhofsviertels aus Sicht junger Menschen zu erarbeiten.

Leerstand verringern

Zum Siegerplakat wurde die Arbeit der „Werbeagentur Ocean Design“ gekürt. Begründung: Das Plakat mit dem Schriftzug „Das Bahnhofsviertel – hilf auch du mit“ kommt auffordernd und auffällig daher.
Wie die Vorschläge der 35 Schüler konkret aussehen? Sie empfehlen zum Beispiel, dass am Thema Bahnhofsviertel interessierte Bürger ihre eigenen Ideen auf einer eingerichteten Homepage mit­teilen.

Und auch an der farblichen Gestaltung des Quartiers sollte einiges getan werden. So würden die grauen Fassaden trist und öde, ­grüne Flächen hingegen frisch und hoffnungsvoll wirken. Und die Farbe Rot würde für Lebensfreude und Neuanfang stehen. Ziel sollte es also sein, die Immobilienbesitzer mit ins Boot zu holen, um die Attraktivität der Wohn- und Geschäftshäuser für Privatleute wie Einzelhändler zu steigern und somit den Leerstand zu verringern.

Ordnungskräfte sollten im Bahnhofsbereich häufiger präsent sein

Schulleiter Thomas Vogl und seine Kollegin Petra Wachholz ergänzen die Tipps der Schüler: „Mehr Licht auf den Straßen und zusätzliche Bepflanzung wäre schön. Und Ordnungskräfte sollten im Bahnhofsbereich häufiger präsent sein, um das Sicherheitsgefühl der Bürger zu stärken.“

Wladimir Tisch, Mitarbeiter der Hagen-Agentur, versichert, man habe auch Gespräche mit der Bahnhofsleitung geführt. „Dorothee Wasel, die Leiterin des Bahnhofsmanagements, zeigte sich durchaus kooperativ“, so Tisch.