Hagen. . Nächster Verhandlungstag im NS-Prozess vor dem Landgericht in Hagen gegen einen 92 Jahre alten ehemaligen SS-Mann aus Breckerfeld. Diesmal ließ Siert B. über seinen Anwalt erklären, dass allein sein inzwischen verstorbener Kollege im zweiten Weltkrieg auf einen Widerstandskämpfer geschossen habe.
Im Hagener NS-Prozess hat der Angeklagte (92) jede Mitwirkung an der Erschießung eines niederländischen Widerstandskämpfers bestritten.
Bislang hatte der Angeklagte Siert B. zu den Vorwürfen, an der Ermordung des Gefangenen im Zweiten Weltkrieg zumindest beteiligt gewesen zu sein, geschwiegen.
Widerstandskämpfer in Dunkelheit nicht erkannt
Am Freitag ließ B. über seinen Anwalt erklären, allein sein inzwischen verstorbener Kollege habe auf den Mann geschossen. Zwar sei er am Tatort gewesen, ob es sich bei dem Gefangenen um den Widerstandskämpfer Klaas Aldert Dijkema gehandelt habe, habe er jedoch in der Dunkelheit nicht erkennen können.
Ein Bericht des TV-Politmagazins Panorama hatte den Prozess gegen den gebürtigen Niederländer Siert B. ins Rollen gebracht. Jahrzehntelang lebte Siert B. unbehelligt in Breckerfeld. ((mit dpa/lnw))