Wehringhausen. Das Haus in der Eugen-Richter-Straße 98, in dem am 25. Juli die Decke zwischen Erdgeschoss und erstem Stock eingestürzt war, ist weiterhin unbewohnbar und gesperrt.

Das Haus in der Eugen-Richter-Straße 98, in dem am 25. Juli die Decke zwischen Erdgeschoss und erstem Stock eingestürzt war, ist weiterhin unbewohnbar und gesperrt. Die Stadt Hagen hat dem Eigentümer zur Auflage gemacht, alle Holzbalken, die die Decken in dem 1905 erbauten Gebäude tragen, zu sanieren, da sie von Feuchtigkeit durchdrungen sind. Zudem soll erneut ein Statiker die Standsicherheit des Hauses und seiner tragenden Teile prüfen. „Bis die notwendigen Sanierungen nicht beendet sind, kann das Haus nicht bewohnt werden“, sagte ein Sprecher der Stadt.

Das Malheur in dem Haus hatte für großes Aufsehen gesorgt. Zunächst galt die gesamte Immobilie als einsturzgefährdet, alle 32 Bewohner wurden evakuiert und auf Notunterkünfte verteilt. Zudem wurden die Eugen-Richter-Straße und die angrenzende Tunnelstraße tagelang für den Verkehr gesperrt.

Ursache für die herunter gefallene Decke war vermutlich Feuchtigkeit infolge eines Dachstuhlbrandes vor einigen Jahren, zu dessen Bekämpfung die Feuerwehr sehr viel Löschwasser hatte einsetzen müssen.

Eine Kleinigkeit?

Hausbesitzer Horst Edel, ein ehemaliger Opernsänger und Schauspieler, spielte den Schaden herunter: „Das war eine Kleinigkeit, die allerdings einen großen Effekt hatte.“ In drei Wochen könnten die Sanierungsarbeiten abgeschlossen sein, dann werde das Bauordnungsamt das Haus hoffentlich wieder freigeben, fuhr er fort.

Alle von der Behörde monierten schadhaften Stellen würden repariert. Die bisherigen Bewohner, die vor allem aus Südosteuropa stammten, sollten allerdings nicht in das Gebäude zurückkehren: „Ich muss neu anfangen und ganz neue Mieter suchen“, so Edel, der in Baden Baden heimisch ist.

Die Bewohner des Hauses sind nach dem Unglück in städtischen Notunterkünften oder Übergangswohnungen untergekommen, einige haben selbst neuen Wohnraum gefunden. 22 von ihnen stammen aus Rumänien und Bulgarien, einer aus der Türkei, neun sind Deutsche.

Betroffene sind legal in Deutschland

Alle Betroffenen seien legal in Deutschland, so ein Sprecher der Stadt, die Mehrzahl von ihnen unterliege allerdings einer eingeschränkten Freizügigkeit und dürfe keiner Arbeit nachgehen. Einige der Menschen hätten jedoch ein Gewerbe angemeldet, zumeist für Aushilfstätigkeiten im Baubereich. Die Miete für den Ersatz-Wohnraum müssen die Betroffenen selbst aufbringen.

Die Stadt prüft weiterhin, ob sie Edel als möglichem Verursacher die Kosten für den Feuerwehreinsatz und die vorübergehende Sperrung der Eugen-Richter-Straße in Rechnung stellen kann. Der Hausbesitzer dagegen will die zwölf Wohnungen in dem alten Jugendstilgebäude so bald wie möglich wieder vermieten: „Nicht an Professoren, sondern an einfache Leute.“