Hagen. . Der Hagener Wohnungsverein bietet als Alternativ-Standort für die Kneipe „Emster Quelle“ ein benachtbartes Grundstück, das sich im Besitz der Stadt Hagen befindet, an. Allerdings müsse ein Investor gefunden werden.

Der Hagener Wohnungsverein reagiert auf die hohen Wellen, die der angekündigte Abriss der Ladenzeile Am großen Feld 30 schlägt. Nachdem unsere Zeitung über die Pläne der Genossenschaft berichtet hatte, den, so Vorstandsvorsitzender Matthias Lüdecke, nicht sanierungsfähigen Gebäudekomplex in eineinhalb Jahren abzureißen und mit verändertem Konzept einige Monate später neu aufzubauen, meldeten sich etliche Bürger zu Wort. Besonders der Erhalt der Gaststätte Emster Quelle scheint vielen Anliegern am Herzen zu liegen.

„An dieser Stelle wird es definitiv keine Kneipe mehr geben“, unterstrich Lüdecke gestern auf Nachfrage unserer Zeitung erneut. Allerdings sei der Wohnungsverein zu Gesprächen rund um das Reizwort Gastronomie Am großen Feld bereit: „Wir möchten mit den Beteiligten eine sachliche Diskussion führen“, so Lüdecke, dem die Brisanz des Themas mittlerweile klar geworden zu sein scheint.

Alternativ-Standort für Kneipe

Als Kompromiss für den Abriss der Emster Quelle bringt der Vorstandsvorsitzende ein benachbartes Gelände als Alternativ-Standort für eine neue Kneipe ins Gespräch. Heißt: Ein städtisches Grundstück, das an das Grundstück des Wohnungsvereins und somit an die bisherige Ladenzeile angrenzt, könnte bebaut werden.

Lüdecke spricht von einem Areal, das sich vor dem Garagenhof („Die Garagen stehen nicht zur Disposition“) und hinter dem ehemaligen Schlecker-Ladenlokal befindet. Dem Wohnungsverein schwebt vor, dass die Stadt Hagen besagtes Grundstück verkauft – an den bisherigen Pächter der Emster Quelle oder an einen Investor bzw. Betreiber einer neuen Gaststätte. Lüdecke: „Die ,Emster Quelle’ ist in der Öffentlichkeit und in vielen Leserbriefen als sehr gut frequentiert und umsatzstark dargestellt worden. Insofern sollte es auch möglich sein, einen Investor für den Betrieb der Kneipe ein paar Meter weiter zu finden.“

Wohnungsverein als Vermittler

Lüdecke, der sich und sein Team als Vermittler bzw. Lotse zwischen der Stadt und potenziellen Interessenten sieht, hofft, dass die Sympathiebekundungen rund um die Ladenzeile „nicht nur heiße Luft sind“. Konstruktive Lösungen sollten von verschiedenen Köpfen erarbeitet und von mehreren Schultern gestemmt werden. „Beschimpfungen helfen niemandem“, so der Vorstandsvorsitzende.

Lobend äußert er sich zu den sachlich geführten Gesprächen ­zwischen den bisherigen ­Ladenbetreibern und dem Wohnungsverein. „Auch hier arbeiten wir an Übergangs­lösungen. So könnte ,Tinas ­Laden‘ provisorisch in einem Pavillon oder Hänger weiter betrieben werden. Und Friseurmeisterin Sabine Kruse könnte bei Stammkunden Hausbesuche machen.“