Abriss Emster Ladenzeile Als in den fünfziger Jahren der Rat der Stadt Hagen beschloss, dass bis dahin landwirtschaftlich geprägte Emsterfeld baulich zu entwickeln, entschied man sich, eine Partnerschaft mit den großen Wohnbaugesellschaften einzugehen. Aufbauend auf einem innovativen, städtebaulichen Wettbewerbsentwurf entstand ein neuer Stadtteil mit Mehrfamilien- und Einfamilienhausbebauungen und der für die Versorgung notwendigen Infrastruktur.

Der Geist der damaligen Vereinbarungen sah vor, dass auch der Wohnungsverein Humpertstraße u.a. die Infrastruktur für die zukünftige Wohnbevölkerung schaffen sollte. In mehr als fünfzig Jahren verdiente der Wohnungsverein Humpertstraße mit vergleichsweise für Hagen hohen Mieten gutes Geld auf Emst und subventionierte damit auch seine Geschäftslagen. Nunmehr kündigt er die Verträge mit den Gewerbetreibenden der Ladenlokale und der Gaststätte Emster Quelle „Am Großen Feld“ und zerstört damit nicht nur ihre Existenzen, sondern bricht damit auch einseitig den Geist der damaligen Vereinbarungen mit der Stadt.

Diese Entwicklung kündigte sich bereits an, nachdem ein leerstehendes Ladenlokal trotz zahlreicher Mietinteressenten nicht mehr nachvermietet wurde und die Geschäftslage im Müll versank. Nebulös bleibt die zukünftige Verwertung des Grundstücks mit der dahinterliegenden großen Garagenanlage.

Natürlich haben sich die Rahmenbedingungen für die Einzelhändler und Dienstleister verändert. Aber gerade dieser Standort ist aufgrund seiner hohen Zentralität für Emst von großer Bedeutung. Die Emster Quelle kann in der Tat als gute Stube von Emst bezeichnet werden. Die Gaststätte ist Treffpunkt für viele Emster. Hier wird Nachbarschaft gepflegt und werden Familienfeste gefeiert. Sie dient als Tagungsort für die Vereine und die Emster Kommunalpolitik. Der Wegfall der Emster Quelle wäre ein empfindlicher Eingriff in das gesellschaftliche Miteinander auf Emst.

Wir fordern die Kommunalpolitik auf, im Rahmen eines Bauleitplanverfahrens ihrer Verantwortung für eine geordneten städtebauliche Entwicklung auf Emst nachzukommen und damit auch der Bevölkerung die Möglichkeit der Beteiligung zu geben. An den Vorstand und den Aufsichtsrat des Wohnungsvereins Humpertstraße appellieren wir, die Kündigungen der Mietverträge zurückzunehmen und zum Geist des Miteinanders von vor sechzig Jahren zurückzukehren.