Vorhalle. Die Wasserpest ist wieder im Anmarsch. Elodea heißt die Pflanze, die dieser Tage so prächtig gedeiht, im Grunde völlig ungefährlich ist, aber das Vergnügen von Wassersportlern auf Harkort- und Hengsteysee erheblich trüben kann.

Was der DLRG-Ortsverband auf seiner Facebook-Seite gepostet hat, bestätigt Britta Balt, Sprecherin des Ruhrverbandes: „In diesem Jahr ist Elodea aufgrund des langen Winters etwas später dran. Aber wir haben an sämtlichen Seen entlang der Ruhr wieder das Problem.“

Eines, das keineswegs neu ist, gegen das bislang allerdings so recht kein Kraut gewachsen ist. „Seit mehr als zehn Jahren beobachten wir dieses Phänomen“, erklärt Balt, „warum sich die Pflanze allerdings so stark ausbreitet, wissen wir nicht.“ Die gute Wasserqualität könnte eine Rolle spielen. Denn dafür ist das üppige Wachstum der Unterwasserpflanze ein Zeichen.

Rotfedern in den Seen ausgesetzt

Rotfedern sind in den Seen ausgesetzt worden. Kleine noch. Dafür mit einer Leib- und Magenspeise: Elodea. Erste Erfolge zeigen sich: „Bei Betauchungen im Baldeneysee sind Knabberspuren entdeckt worden“, sagt Britta Balt, „und es sind in den Seen Fische entdeckt worden, die so jung sind, dass sie nicht ausgesetzt worden sein können.“ Folgerung: Die Tiere haben sich vermehrt.

Allerdings, so sagt die Frau vom Ruhrverband, dürfe man sich nicht der Illusion hingeben, dass die Tiere alleine die Wasserpest bekämpfen könnten. „Wenn wir zu viele Tiere aussetzen würden, würde das das ökologische Gleichgewicht stören“, sagt Britta Balt.

Reges Wachstum durch Sonne

Auch dass bereits in den vergangenen Jahren vom Ruhrverband eingesetzte Mähboot bringt keinen durchschlagenden Erfolg gegen die Wasserpest: „Es machte höchstens Sinn, an Anlegestellen zu mähen“, sagt Britta Balt. „Flächendeckend können wir das Boot nicht einsetzen. Das wäre auch finanziell nicht darstellbar. Abgesehen davon, dass die abgeschnittenen Pflanzen schnell wieder nachwachsen.“

Dafür bietet gerade das aktuelle Wetter beste Voraussetzungen. Die hellen Sonnenstrahlen finden problemlos den Weg durch das klare Wasser bis auf den Grund der Seen. Und sorgen so für reges Wachstum.

Phänomen vom Maschsee

Damit hat auch die DLRG immer wieder zu kämpfen. „Die Pflanzen verfangen sich in der Schraube unseres Bootes“, so Alexander Haschmann. „Wir müssen dann jedes Mal den Außenbordmotor aus dem Wasser holen und die Schraube befreien.“

Hoffnung macht ein Phänomen vom Maschsee in Hannover. Auch dort hatte sich die Elodea über Jahre breit gemacht. „Und über Nacht war sie verschwunden“, so Britta Balt. „Warum? Das weiß niemand.“