Hagen-Rummenohl.l. Für die angeschlagene Stadt Hagen bzw. den stadteigenen Wirtschaftsbetrieb Hagen (WBH) entwickelt sich der Bau von Spielplätzen zunehmend zum finanziellen Kraftakt. Um Kosten zu sparen, dürfen Azubis die Anlagen herrichten.

Für die finanziell angeschlagene Stadt Hagen bzw. den stadteigenen Wirtschaftsbetrieb Hagen (WBH) entwickelt sich der Bau von Spielplätzen zunehmend zum Kraftakt. So hat allein die Errichtung des neuen Spielplatzes auf dem Sonnenplateau in Garenfeld 120.000 Euro verschlungen. Auch die Unterhaltungskosten sind in die Höhe geschnellt und liegen inzwischen bei 10.000 Euro pro Jahr und Spielplatz. „Spielplätze stellen eine finanzielle Belastung dar – wenn auch eine, die wir gern tragen“, so WBH-Chef Hans-Joachim Bihs.

Selbst die Erweiterung eines vorhandenen Geländes kommt die Stadt teuer zu stehen. So schlägt die gestern abgeschlossene Renovierung des Spielplatzes an der Ringstraße in Rummenohl mit 12.500 Euro zu Buche, obwohl dort gebrauchte Geräte installiert wurden. „Der Bau eines Spielplatzes ist ein aufwändiges Unterfangen“, erläuterte Bihs. Das liege u.a. daran, dass nur hochwertiges, zertifiziertes Material verwendet werden dürfe.

Azubis profitieren von der Herrichtung eines Spielplatzes

Dabei halten sich die Ausgaben für die Spielplätze in Garenfeld und Rummenohl noch in Grenzen. Denn der WBH hat die fälligen Arbeiten in beiden Fällen von seiner Azubi-Kolonne ausführen lassen und damit natürlich die Personalkosten enorm gedeckelt. Die angehenden Garten- und Landschaftsbauer installierten Reck, Wippfeder und Schaukel, befestigten Palisaden im Erdreich und deckten den Boden mit Schotter und Fallschutzmaterial ab. „Eine Fremdfirma hätte für die gleiche Arbeit mindestens 50.000 Euro verlangt“, rechnet Bihs vor.

Zugleich würden die Auszubildenden profitieren, da zur Herrichtung eines Spielplatzes all jene Tätigkeiten gehörten, die ein Landschaftsbauer beherrschen müsse.

Hagener Spielplätze in der City werden täglich kontrolliert

Die fälligen 12.500 Euro stellte in Rummenohl übrigens die Bezirksvertretung Eilpe-Dahl zur Verfügung. „Dieser Spielplatz ist doch ein gutes Beispiel dafür, dass trotz leerer Kassen etwas Positives zu realisieren ist“, freute sich Bezirksbürgermeister Michael Dahme. Zukünftig wird das Gelände einmal pro Woche vom WBH inspiziert. Dies sei notwendig, da sich viele Spielplätze zum Tummelplatz für Halbstarke entwickelt hätten und mit Abfall, Scherben und sogar Drogenbesteck beschmutzt würden, so Bihs: „Die Spielplätze in der Hagener Innenstadt kontrollieren wir sogar täglich, auch samstags und sonntags.“

Da verwundert es nicht, dass die jährlichen Unterhaltungskosten für die rund 130 städtischen Spielplätze mittlerweile auf 1,3 Millionen Euro angeschwollen sind.