Breckerfeld. .

Als in der vergangenen Woche Arbeiter des städtischen Bauhofs mit schwerem Gerät auf dem unteren Spielplatz im Wohngebiet Heider Kopf anrückten, dauerte es nicht lange bis sich dort eine Traube neugieriger Kinder versammelte. Interessiert und auch ein wenig entsetzt beobachteten sie, wie der Zugang zu „ihren“ Spieltürmen entfernt, die Hängebrücke abgenommen und die Rutsche abmontiert wurden. Vier Tage später wurden auch die beiden Holztürme entfernt: Die Stabilität gebenden Stämme waren morsch, erklärte ihnen ein Bauhof-Mitarbeiter.

Die Kinder zeigten sich einsichtig, auch wenn der Zeitpunkt für den Abriss der Spieltürme so unmittelbar vor den Sommerferien denkbar ungünstig ist. Dies bedauert Bürgermeister Klaus Baumann: „Doch die Sicherheit der Kinder geht vor. Da die Standsicherheit der Türme nicht mehr gewährleistet war, sahen wir uns gezwungen, die Anlage umgehend zu entfernen.“ Die Warnung über eine mögliche Gefährdung sei ihm kurzfristig durch einen Mitarbeiter des Bauhofs zugetragen worden, der die Breckerfelder Spielplätze, zusätzlich zu den TÜV-Kontrollen, regelmäßig auf etwaige Mängel inspiziert.

Zehn Jahre stand die Turmanlage im Neubaugebiet. Dass das Lärchenholz jetzt witterungsbedingte Schäden aufweise, sei nicht ungewöhnlich, heißt es beim Bauhof. Ein Zimmerei-Fachmann soll nun klären, ob Teile der Spielanlage wiederaufbereitet oder durch neue Balken ersetzt werden können: „Ist das der Fall, werden wir die reparierte Turmanlage schnellstmöglich wieder aufbauen“, so Baumann.

Sollte die damals in der Anschaffung sehr kostspielige Multifunktionsspielanlage aber nicht mehr zu retten sein, will die Stadt für einen adäquaten Ersatz sorgen. Vorschläge und Ideen hierzu konnten Kinder dem Bürgermeister am vergangenen Donnerstag persönlich und vor Ort unterbreiten. Gewappnet mit Outdoor-Spielgeräte-Katalogen und unterstützt von Bauamtsleiter Joachim Fliß besuchte Klaus Baumann den Spielplatz und „diskutierte“ mit den kleinen Anwohnern über ihre Wünsche.

Nico (10) malt idealen Spielplatz

Der zehnjährige Nico hatte sogar eine Zeichnung mitgebracht, wie er sich den idealen Spielplatz vorstellt. Staunend begutachtete er mit seinen Freunden die seitens der Stadt vorgeschlagenen möglichen Ersatzgeräte, stellte jedoch fest, dass diese bezüglich Spaßfaktor und Abwechslung einem Vergleich mit den Türmen nicht standhalten würden. Will die Stadt den Kindern ein neues und in etwa identisches Modell bieten, läge die Investition aber schnell in einem Bereich um die 15.000 Euro „Und da sind die Kosten für Fundamente und Aufbau noch nicht eingerechnet“, betonte Fliß.

„Geld, das die Stadt Breckerfeld für diesen Zweck nicht eingeplant und momentan auch nicht in der Höhe zur Verfügung hat“, erklärte Baumann den Kindern. Eine Reparatur wäre nicht nur die kostengünstigere, sondern auch die schnellere Variante. Ob und wann eine neue, andere oder die beliebte alte Anlage am Heider Kopf steht, bleibt also abzuwarten.

Eine Anregung der Kinder will die Stadt aber schon bald aufgreifen: „Auf diesem Spielplatz gibt es kaum Geräte für kleinere Kinder, wie zum Beispiel eine Wippe oder eine kürzere Rutsche“, bemängelten Jannik (9) und Philipp (8) uneigennützig. Bürgermeister und Bauamtsleiter versprachen daraufhin kurzerhand, im Zuge der Umstrukturierung der beiden Spielplätze im gegenüberliegenden Wohngebiet Wengeberg ein oder zwei der dort aufgebauten „Kleinkind-Spielgeräte“ an den Heider Kopf umzusiedeln