Eilpe. . Die Ergebnisse zweier Schulprojekte werden bis zum 14.Juli im Stadtmuseum gezeigt.

Das „Spielbuch für Mädchen“, es dürfte eigentlich ausschließlich mit Glacéhandschuhen angefasst werden. Die einzelnen Blätter hängen nur noch locker zusammen, dem vergilbten Buch­deckel sieht man sein Alter förmlich an. Und das ist beachtlich. Denn das gute Stück ist knapp 120 Jahre alt. „Das ,Spielbuch für Mädchen’ stammt von 1895“, erläutert Holger Frick, Museumspädagoge im Historischen Centrum. Er hat zwei Schulprojekte, die derzeit im Stadtmuseum gezeigt werden, betreut.

„Das uralte Buch stammt von Natascha Löwenstein, der Rektorin der Freiherr-vom-Stein-Schule in Vorhalle. Sie hat es uns für die Ausstellung, die die Klasse 4a auf die Beine gestellt hat, ausgeliehen“, so Frick. Die Schüler der Vorhaller Grundschule haben eine Ausstellung zum Thema Spielzeug konzipiert, in der es nicht nur um eigene aktuelle Spielsachen, sondern vielmehr um das Spielzeug der Eltern und Großeltern geht. Und eben um alte Bücher, wie „Das Musikantenkind“ von 1935.

Geschichten von Großvater Paul

Der neunjährige Mathijn hat seinen Großvater in die Klasse eingeladen, damit „Opa Paul mal von früher erzählt“. „Opas Lieblingsspielzeug war damals ein Ballonroller. Die Reifen waren nicht wie ganz früher aus Holz, sondern hatten einen mit Luft gefüllten Schlauch“, erzählt der Enkel. Mathijn und seine Mitschüler lauschten gespannt den Geschichten aus den 40er-Jahren, aus der Nachkriegszeit, als es noch Rabattmarken fürs Essen gab. „Der Unterricht der anderen Art bildete praktisch das Rahmenprogramm zur Ausstellung“, sagt Frick.

Für den zweiten Bereich Ausstellung zeichnen Schüler der Luise-Rehling-Realschule verantwortlich.

Historischer Stadtteilrundgang

Die Neuntklässler haben die Geschichte von Altenhagen erforscht und einen historischen Stadtteilrundgang erstellt. „Wir haben Kleingruppen mit drei bis fünf Schülern gebildet und im Stadtarchiv unterschiedliche Themen recherchiert“, blickt Julia zurück. Die 16-Jährige gehörte zur Projektgruppe „Sankt-Josefs-Hospital“ und hat sich mit ihren Mitschülern über das vor fast 100 Jahren (1917) erbaute Krankenhaus schlau gemacht. In den Projektgruppen ging es um wichtige Gebäude und Straßen rund um die Altenhagener Realschule.

Um Interessantes über die Geschichte der Gebäude zu erfahren, nahmen die Schüler Kontakt zu den Besitzern bzw. Vertretern der Gebäude auf. Aus den gewonnen Informationen verfassten sie dann Texte; diese wurde mit historischen und aktuellen Fotos ergänzt, um so die Veränderung im Stadtteil zu dokumentieren. Texte und Fotos wurden schließlich zu einem Stadtteilrundgang zusammengefasst. Daraus entstand später eine Broschüre in handlichem Format.

In die Ausstellung „Schule@Museum“ sind Landesmittel aus dem Programm „Archiv und Schule“ geflossen. Ziel sei es, so Frick, Schüler an die Arbeit des Stadtarchivs ­heranzuführen, damit die Kinder und Jugendlichen ihre Heimatstadt Hagen besser kennen lernen.