Hagen. Nach dem Wegzug von OB Dehm brodelt es in der CDU weiter: Während der Verwaltungschef versichert, bis 2015 im Amt bleiben zu wollen, werden in der Partei Stimmen zu einem möglichen Rückzug und Nachfolger laut.

Die seit dem Wegzug des Oberbürgermeisters wankende Hagener CDU ringt weiterhin um ihren politischen Kurs. Nach einer Krisenrunde der Parteispitze steht heute auch bei einer Sondersitzung der Fraktion das Thema „Umzug von Jörg Dehm“ auf der Tagesordnung.

Glaubwürdigkeit beschädigt

Parallel werden erste Rücktrittsforderungen laut. In einer Rund-Mail formuliert Martin Reinhardt, Mitglied des Vorstandes der Ortsunion Altenhagen: „Den Gedanken, bei der Kommunalwahl 2014 mit einem neuen Kandidaten anzutreten, unterstützt ich.“ Den Bürgern sei es nicht vermittelbar, wenn einerseits die Grundsteuer massiv erhöht werde und andererseits das Stadtoberhaupt seine Wohnung aufgebe. „Diese Gesamtsituation beschädigt die persönliche Glaubwürdigkeit von Herrn Dehm, das Amt des Oberbürgermeisters und die CDU Hagen“, so Reinhardt.

Bei der CDU-Senioren-Union geht man bereits davon aus, dass sich der Hagener Verwaltungschef auf dem Absprung befindet. Der Rückzug nach Mülheim, so der Tenor auf einer gestrigen Vorstandssitzung, sei als unmissverständliches Signal zu werten. Als Nachfolger schlugen die Partei-Ältesten den Ersten Bürgermeister Hans-Dieter Fischer vor.

Jörg Dehm hat derweil am Dienstag erneut bekräftigt, seine Amtszeit bis in den Herbst 2015 zu Ende führen zu wollen. Im Gespräch mit Radio Hagen konterte der OB alle Spekulationen, sein Wegzug sei der Anfang vom Ende, mit dem Hinweis: „Ich bleibe bis 2015 – ob mit oder ohne die Hagener CDU.“ Seine weitere Zukunft ließ er derweil offen.