Hagen. . Der Doppel-Abijahrgang ist schuld: Drei Stufen haben keinen passenden Raum mehr in Hagen bekommen. Deshalb weichen sie in die VIP-Lounge von Borussia Dortmund im Signal-Iduna-Park aus. Dort kostet die Abifeier mehr als 30.000 Euro.

7 Gymnasien, 14 Abiturstufen und insgesamt rund 1000 Schüler - in diesem Jahr wird es für die Abiturienten und ihre Abschlussfeiern in der Stadt eng und teuer. Der Doppel-Abijahrgang ist schuld. Drei Stufen haben keinen passenden Raum mehr in Hagen bekommen. Deshalb weichen sie in die VIP-Lounge von Borussia Dortmund im Signal-Iduna-Park aus. Dort kostet die Abifeier über 30.000 Euro.

VIP-Lounge perfekt für stilvolle Abifeier

207 Schüler wären es von der Hildegardis-Schule, die für sich und ihre Familien und Freunde einen Saal finden müssten. Das ist den Abiturienten des Gymnasiums nicht gelungen. Deshalb feiern sie getrennt. Der letzte 13-er Jahrgang des Gymnasiums lässt es in der Stadthalle, wie viele andere Schulen auch, krachen. Dort passen maximal 906 Leute hinein. Diese hätten beide Stufen zusammen locker überschritten. Schließlich kommen an dem Abschlussabend der Schulzeit Verwandte, Freunde und Bekannte in Überzahl. Jeder möchte dabei sein. Mit mehr als 1000 Leuten rechnen die Schüler.

Der zwölfte Jahrgang des Gymnasiums suchte sich aus diesem Grund eine andere Möglichkeit, schnell war die Idee geboren: Die VIP-Lounge im Signal-Iduna-Park (besser bekannt als Westfalenstadion) eignet sich perfekt für eine stilvolle Abiturfeier. Der 17-jährige Robin aus der 12. Klasse der Hildegardis-Schule ist begeistert von der Tatsache, dass seine Stufe im Stadion feiert. „Die Atmosphäre ist einfach grandios. Wir gehen ja auch die Treppen hinauf, das heißt wir können wirklich Stadionluft schnuppern.“ Zudem sind die VIP-Räume miteinander kombinierbar, so dass im größtmöglichen Falle bis zu 4000 Leute hineinpassen würden.

Abiturienten des AD feiern auch beim BVB

So viel Platz benötigen die Schüler des Albrecht-Dürer-Gymnasiums nicht. Dennoch wollen auch sie im Signal-Iduna-Park feiern. Obwohl sie mit beiden Stufen zusammen nur 99 Leute sind, haben sie keinen Raum mehr ergattern können, in dem bis zu 500 Menschen feiern können. „Wir waren einfach zu spät dran und hätten uns früher darum kümmern sollen. Als es dann soweit war, waren alle Läden mit genügend Platz schon ausgebucht“, erzählt Abiturient Valentin Dornis. Deshalb weichen sie in die VIP-Lounge des BVB aus.

Dass die Schüler dort ein wenig mehr Geld in die Hand nehmen müssen, als wenn sie in der Stadthalle feiern, ist ihnen klar. Pro verkaufter Abiball-Karte nehmen die Abiturienten des Albrecht-Dürer-Gymnasiums 35 Euro. Bei rund 500 Gästen sind das 17.500 Euro. Dazu kommt noch das Geld aus Kuchenverkäufen, Vorfi-Partys und von Sponsoren. Wie viel der Abiball in der VIP-Lounge des BVB genau kostet, wollte man unserer Zeitung nicht verraten. Bastian Lohse von der Fun Concept GmbH, die für die Schüler als Veranstalter fungiert, verrät aber: „Mit allem Drum und Dran wie Catering, Sicherheitsdienst, DJ, Raummiete, Techniker und natürlich auch der Atmosphäre des Stadions sind die Schüler mit über 30.000 Euro dabei.“

Vier von sieben Hagener Gymnasien feiern in der Stadthalle

Eine Summe, mit der man für eine Abschlussfeier des Doppelabijahrgangs anscheinend rechnen muss. Selbst in der Stadthalle Hagen, in der zur Saalmiete von 1.400 Euro noch die Standards wie DJ, Technik, Catering und Sicherheitspersonal hinzukommen, zahlen die Schüler um die 28.000 Euro. Jörn Raith von der Stadthalle Hagen weiß, dass die Abibälle von Jahr zu Jahr teurer werden. „Ich würde am liebsten einen Pauschalpreis machen, aber das geht natürlich nicht.“ Denn jeder Abiball ist individuell und hat eigene Ansprüche.

Vier der sieben Gymnasien feiern ihren Abschluss in der Stadthalle Hagen. Das Theodor-Heuss-Gymnasium lässt es im Freischütz krachen. Ganz gleich, ob VIP-Lounge im Stadion oder städtische Halle - teuer ist es für jede Schule dank des Doppelabijahrgangs.