Hagen. . Nicht reden, sondern handeln – nach dieser Maxime engagiert sich eine Gruppe von Neuntklässlern am Albrecht-Dürer-Gymnasium in Hagen für fairen Handel. Die Wr sprach mit den Schülern über Beweggründe und Ziele.

Wie ist Eure Gruppe zustande gekommen?

Miedya Mahmod: Das war eine spontane Sache aus dem Erdkundeunterricht heraus. Dort haben wir über die Situation der Landwirte in Südamerika gesprochen und so auf das Thema Fair-Trade gekommen. Wir haben dann aus „man müsste mal“, etwas Konkretes gemacht: diese Gruppe.

Martin Haug: Ich als Lehrer habe dann natürlich direkt gefragt, ob die Schüler ihr Engagement auch über längere Zeit durchhalten würden. Wie wir sehen, haben sie durchgehalten.

Welche Ziele verfolgt ihr mit der Fair-Trade-Gruppe?

Valerie Fabrice: Wir möchten es schaffen, dass das AD eine Fair-Trade-Schule wird. So wollen wir helfen, dass ganz Hagen Fair-Trade-Town wird. Vielleicht schaffte es ja sogar das ganze Ruhrgebiet als Metropole.

Was speziell plant ihr denn an eurer Schule?

Valerie Fabrice: Als erstes Projekt möchten wir einen Workshop nach den Sommerferien für die neuen Fünfer organisieren. Dazu werden wir uns einen Rollkoffer mit Infomaterial und einen Erlebnisparcours ausleihen. Den Workshop werden wir unter dem Motto von Schülern für Schüler selbst halten. Außerdem werden wir einen Infostand konzipieren, mit dem wir bei Theateraufführungen an unserer Schule oder bei Elternsprechtagen auftreten wollen.

Miedya Mahmod: Wir konkretisieren jetzt unser Konzept und besorgen uns die entsprechenden Materialien. Das ist bequem und kostenlos im Internet möglich. Eine eigene Gruppe aufzumachen ist also überhaupt nicht so schwierig. Ich sag’ das auch mal als Motivation für andere Schüler.

Und was habt ihr sonst noch vor?

Valerie Fabrice: Unser großes Ziel ist es, in der Schulcafeteria das Fair-Trade-Sortiment auszuweiten. Zurzeit gibt es da schon fair gehandelten Orangensaft. Daher möchten wir jetzt die Eltern, die dort mitarbeiten, informieren. Vielleicht schaffen wir es sogar, auch hier Workshops anzubieten. Vielleicht gründen wir auch eine Schülerfirma. Das ist aber sehr schwierig. Wir haben uns aber schon schlau gemacht, wie das funktionieren kann. Die Produkte könnten wir auf Kommission vom Allerwelthaus bekommen, so dass wir kein Risiko hätten. Was nicht verkauft würde, könnten wir wieder abgeben. Aber zunächst würde es uns reichen, wenn wir die Produktpalette der Cafeteria erweitern könnten. Und im September ist ein Besuch der Fair-Trade-Messe in Dortmund geplant.