Hagen. 2012 registrierte die Polizei in Hagen 16.446 Straftaten, 511 Fälle weniger als im Vorjahr. Dabei wurde mehr als jede zweite Tat aufgeklärt. Das Risiko, in Hagen Opfer einer Straftat zu werden, sei gering, findet Polizeipräsident Frank Richter.

Hält man sich an die Zahlen der Kriminalitätsstatistik für das Jahr 2012, dann ist Hagen eine sichere Stadt. „Das Risiko, Opfer einer Straftat zu werden, ist gering“, resümierte Polizeipräsident Frank Richter bei der Vorstellung des polizeilichen Datenmaterials. 16.446 Straftaten registrierten die Ermittler im vergangenen Jahr, das sind 511 Fälle oder 3 Prozent weniger als 2011. Unter den 80 deutschen Großstädten mit über 100.000 Einwohnern belegt Hagen damit Platz 30.

Dennoch gibt es Delikte, die den Beamten in der Behörde auf der Hoheleye arges Kopfzerbrechen bereiten: Wohnungseinbrüche und Autoaufbrüche. Der Alptraum eines jeden Bürgers, nach Hause zu kommen und seine Wohnung durchwühlt vorzufinden, wurde 2012 insgesamt 400 Mal Wirklichkeit. Einbrüche geschehen nicht mehr nur in der dunklen Jahreszeit, sondern häufig im Sommer und am helllichten Tage.

Keine Scheu bei der Meldung verdächtiger Personen

Die Polizei hat zwei Tätergruppen ausgemacht: Drogenabhängige, die mit dem Verkauf des Diebesgutes ihre Sucht finanzieren wollen, sowie international agierende Banden, die über die umliegenden Autobahnen anreisen und nach den Taten sofort wieder das Weite suchen. Diese Profis seien schwer zu ermitteln, so Kriminaldirektor Helgo Borgmann: „Als wir einmal einen Täter festgenommen haben, hat der uns doch tatsächlich gefragt, in welcher Stadt er sich eigentlich befinde.“

In weiteren 317 Fällen scheiterten die Einbrecher im Versuchsstadium. Es sei deshalb wichtig, die eigenen vier Wände gut zu sichern, eine beschädigte Tür oder ein kaputtes Fenster seien leichter zu ersetzen als der entwendete Familienschmuck, betonte Borgmann. Die Polizei hält deshalb ihr kostenfreies Angebot für eine technische Beratung der eigenen Wohnung oder des Hauses ( 986/1530) aufrecht. Zudem appellierte Richter an alle Hagener, auch die Nachbarschaft aufmerksam zu beobachten und keine Scheu zu zeigen, verdächtige Personen und Fahrzeuge, die nicht ins eigene Wohngebiet gehören, unter 110 zu melden.

Alle sechs Tötungsdelikte aus 2012 sind aufgeklärt

Diebstähle aus Fahrzeugen verzeichneten im vergangenen Jahr von 784 auf 1209 Fälle einen kräftigen Anstieg. Weit über 200 dieser Taten gingen auf das Konto von zwei Einzeltätern und einer litauischen Bande, die mittlerweile allesamt hinter Schloss und Riegel sitzen.

Ausgesprochen erfolgreich arbeiten die Kriminalisten, wenn sie Kapitalverbrechen aufzuklären haben. Bei sämtlichen sechs vollendeten bzw. versuchten Tötungsdelikten im Jahr 2012 gelang es den Mordkommissionen, die Täter zu überführen. Dazu gehörten der Mord an einer 76-jährigen Rentnerin in Hohenlimburg (18. Mai), der Angriff auf eine 22-jährige Frau, die an den Elbershallen halbtot geschlagen wurde (1. August), die Messerattacke auf einen 34-jährigen Mann im Bahnhofsviertel (5. November), der Tod einer 37-Jährigen, die bei einem Familiendrama am Graf-von-Galen-Ring von ihrem Mann niedergeschossen wurde (7. Dezember), die Ermordung einer Griechin durch ihren Neffen in Wehringhausen (22. Oktober) sowie eines Schrottplatzinhabers in Haspe (7. März).