Hagen. . Das Hagener Genossenschaftsbankhaus legte am Donnerstag die Geschäftszahlen für 2012 vor. Dabei zeigt sich, dass die Kunden in Zeiten der Eurokrise offenbar auf solides Wirtschaften vertrauen.

Mit ihrer auf Solidität und regionaler Bodenständigkeit fußenden Geschäftspolitik hat die Märkische Bank im Geschäftsjahr 2012 den anhaltenden Krisen im Euroraum sowie der kontinuierlich rückläufigen Bevölkerungsentwicklung in Hagen sowie im Märkischen Kreis erfolgreich getrotzt.

Die Bilanzsumme konnte erneut um zwei Prozent gesteigert werden und liegt inzwischen bei gut 1,2 Milliarden Euro. Somit kann das Genossenschaftsunternehmen an seine Eigentümer eine durchaus attraktive Dividende von 5,5 Prozent ausschütten.

Gesteigerte Kundenzahlen

Vorstandssprecher Hermann Backhaus und sein Vorstandskollege Achim Hahn konnten gestern bei der Vorlage der Bilanzzahlen nicht nur zum dritten Mal in Folge gesteigerte Kunden- und Mitgliederzahlen vermelden, sondern sogar auf ein Rekordwachstum im Kreditgeschäft blicken: Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 140 Millionen Euro an neuen Darlehen von der Märkischen Bank an ihre Kunden bereitgestellt.

„Dabei haben wir vor allem von privaten Baufinanzierungen profitiert“, erläuterte Hahn diese Entwicklung. Der Trend zu Sachwerten halte an, hinzu komme als Taktgeber das anhaltend niedrige Zinsniveau. Entsprechend profitierten auch die heimischen, mittelständischen Handwerksbetriebe von energetischen Sanierungs- und Umbaumaßnahmen der investitionsfreudigen Hausbewohner.

Die vor allem in Hagen rasant sinkenden Einwohnerzahlen schlagen an dieser Stelle noch nicht durch. „Gleichzeitig konnten wir auch die hohe Kreditnachfrage unserer Firmenkunden vollumfassend befriedigen“, hob Hahn zudem auf die anhaltend hohe Investitionsbereitschaft der Unternehmen ab.

Anlagen fallen immer niedriger aus

Insgesamt verwahrte die Märkische Bank im vergangenen Jahr für ihre Kunden 953 Millionen Euro – ein Plus von 2,3 Prozent. Dabei fallen die Anlagen angesichts des niedrigen Zinsniveaus immer niedriger aus: „Um flexibel zu bleiben, behalten die Leute ihr Geld zuerst einmal auf dem Giro- oder Tagesgeldkonto“, erläuterte Backhaus das aktuelle Kundenverhalten.

Obendrein kümmerte sich das Bankhaus um 450 Millionen Euro in den Depots. „Der Kapitalmarkt hat ja zuletzt durchaus Spaß gemacht.“ Aber auch klassische Konsumkredite und Bausparen rundeten die solide wirtschaftliche Basis der Märkischen Bank ab.

Vor diesem Hintergrund wird das heimische Unternehmen auch seine Kultur- und Sportsponsoring-Aktivitäten fortsetzen: „Die Brust bei Phoenix ist gesetzt“, fühlt sich Backhaus dem Basketball-Projekt weiterhin sehr verbunden.

Brust bei Phoenix ist gesetzt

Ein Engagement, das gemeinsam mit den Marketing-Aktivitäten bei den Iserlohn Roosters durchaus dazu beigetragen haben dürfte, dass die Bank 1022 neue Mitglieder im vergangenen Jahr hinzugewinnen konnte.

Einen weiteren Impuls in puncto Kundenbindung verspricht man sich von der Eröffnung einer zusätzlichen Filiale in der Rathaus-Galerie direkt am Friedrich-Ebert-Platz. „So rücken wir noch näher an die Menschen heran“, möchte Backhaus durch gezielte Aktionen an diesem neuen Standort, der die angestammte Hauptstelle an der Bahnhofstraße keineswegs ersetzen soll, ab Herbst 2014 vor allem auch bei der Jugend punkten.