Hagen. . 37 Mal rückte die Feuerwehr Hagen seit Eröffnung des Kunstquartiers im August 2009 aus, da die Sprinkleranlage den Brandmelder aktivierte. Die Kosten für die gefahrenen Einsätze belaufen sich inzwischen auf 25.900 Euro. Wer die Zeche zahlt, steht derzeit noch in den Sternen.

Die Kostenspirale dreht sich weiter, der Ärger nimmt zu, die ­Ruhestörung ebenfalls. Und all das für nichts, wie man - in diesem Fall kurioserweise zum Glück - sagen muss. Es geht um die Fehlalarme im Kunstquartier mit dem Emil-Schumacher- und dem Karl-Ernst-Osthaus-Museum. Allein am vergangenen Montag rückte die Feuerwehr fünf Mal am Museumsplatz 1 an.

Die Kosten für die seit Eröffnung des Kunstquartiers Ende August 2009 gefahrenen Einsätze belaufen sich inzwischen auf 25.900 Euro. Wer die Zeche zahlt, steht derzeit noch in den Sternen.

Keime in den Leitungen

Zum Hintergrund: Seit zwei Jahren sind die Trinkwasserleitungen im Kunstquartier mit Keimen befallen und müssen regelmäßig gespült werden. Die Folge ist ein schwankender Wasserdruck in der Sprinkleranlage. Diese löst den Brandmelder aus, die Feuerwehr muss rea­gieren.

„Das Problem rund um Wasserleitungen und Sprinkleranlage kann momentan nicht gelöst werden, da sich die Stadt in einem Beweissicherungsverfahren befindet“, so Stadtsprecher Bleicher.

Zur Erinnerung: Da im Kunstquartier erhebliche Mängel aufgetreten sind, für die sich niemand verantwortlich fühlt, hat die Stadt Hagen vor über einem Jahr laut Baudezernent Thomas Grothe „zu einem harten juristischen Mittel gegriffen und ein Beweissicherungsverfahren auf den Weg gebracht“. Dieses basiert auf einer Mängelliste, die Positionen enthält, die sich auf fehlerhafte Planung und Ausführung der technischen Anlage und exorbitant hohe Verbrauchswerte beziehen.

Zwei weitere Sachverständige

Vor Gericht muss entschieden werden, ob und inwieweit beteiligte Ingenieure und Baufirmen die Kosten für die Mängelbehebung tragen müssen. „Wann es in puncto Beweissicherungsverfahren zum Richterspruch kommt, ist aktuell nicht absehbar“, erklärt Thomas Bleicher. Erst Mitte Juni hätte das Landgericht zwei weitere Sachverständige für Sonderthemen hinzugezogen.

Aber zurück zu den Fehlalarmen, die die Anwohner des Viertels rund um die Museumsinsel immer wieder beunruhigen. Seit Einweihung des Kunstquartiers wurde 37 mal Alarm gemeldet, 2012 wurden bislang 14 Einsätze der Feuerwehr gefahren, darunter fünf am vergangenen Montag. „Zwischen 12 und 20 Uhr sind wir von der Wache Mitte jeweils mit einem Löschzug, also mit sechs Fahrzeugen und 21 Einsatzkräften, ausgerückt“, so ein Mitarbeiter der Leitstelle. Der Regelsatz für einen Feuerwehr-Einsatz liegt bei 700 Euro.

Die bisher aufgelaufenen Kosten von knapp 26.000 Euro fließen in die Gesamtsumme, über die im Beweissicherungsverfahren verhandelt wird, ein.