Hagen. Wer bislang geglaubt hat, dass Hagen die „Schuldenstadt“ ist, der wird jetzt anhand einer Studie eines Besseren belehrt: Im Teilbereich der öffentlichen Finanzen kommt Hagen nämlich auf einen guten Platz 11 im Teil-Ranking. Die Stadt ist mit 910 Euro pro Kopf (Durchschnittswert: 1886 Euro) und damit dem sechstniedrigsten Betrag unter den 50 untersuchten Großstädten Deutschlands verschuldet.

Wer bislang geglaubt hat, dass Hagen die „Schuldenstadt“ ist, der wird jetzt anhand einer Studie eines Besseren belehrt: Im Teilbereich der öffentlichen Finanzen kommt Hagen nämlich auf einen guten Platz 11 im Teil-Ranking. Die Stadt ist mit 910 Euro pro Kopf (Durchschnittswert: 1886 Euro) und damit dem sechstniedrigsten Betrag unter den 50 untersuchten Großstädten Deutschlands verschuldet.

Erstmals sind die 50 größten Städte Deutschlands im Auftrag der WirtschaftsWoche auf ihre Nachhaltigkeit mit einem ganzheitlichen Ansatz anhand von 56 nicht nur ökologischen, sondern auch sozial-ökonomischen Einzelkriterien wissenschaftlich untersucht worden. Dabei erreicht Hagen beim Nachhaltigkeits-Ranking Platz 29 und rangiert damit im Mittelfeld.

Schlechte Luftqualität

Doch die Volmestadt schafft es nur in einer der sechs zentralen Nachhaltigkeitskategorien (Umwelt, Wirtschaft, Humankapital, Soziales, Energie und Verkehr sowie Transparenz und Engagement), einen Platz unter den besten zehn Städten zu belegen – sie kommt in der klassischen Nachhaltigkeitskategorie Umwelt (Luftqualität, Flächennutzung und Abfallmanagement) auf Platz 10. So ist die Flächennutzung unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten die drittbeste unter den 50 untersuchten einwohnerreichsten Städten Deutschlands.

Der Anteil der Siedlungs- und Verkehrsfläche an der gesamten Stadtfläche ist mit 34,7 % der fünftbeste Wert (Durchschnittswert aller 50 untersuchten Städte: 52,2%). Der Anteil der naturbelassenen Flächen an der Stadtfläche beträgt in Hagen hohe 44,4 % (Durchschnittswert: 19,6 %). Bei der Luftqualität schneidet Hagen mit seinen 188.000 Bürgern weniger gut ab (Rang 31). Die Feinstaubbelastung liegt an 22 Tagen im Jahr über dem Grenzwert (Durchschnittswert: 21 Tage).

Platz 40 erzielt Hagen im dritten Teilbereich Abfallmanagement. Das Hausmüllaufkommen ist zwar mit 444 Kilogramm je Einwohner pro Jahr etwas niedriger als der Durchschnittswert aller 50 untersuchten Städte (462 Kilogramm), dafür ist aber die Recyclingquote mit 33,4 % deutlich schlechter als der Durchschnitt der Großstädte mit 46,5 %.

Platz 16 im Bereich Bildung

Ihre zweitbeste Platzierung (Platz 25) erreicht Hagen in der Kategorie Humankapital (Beschäftigungsmöglichkeiten, Bildung und Kinderbetreuung). Im Bereich Bildung erzielt die Stadt dabei Platz 16. Hagen hat mit seiner Fernuniversität mit 286,3 Studierenden je 1000 Einwohner den höchsten Anteil Studierender im Nachhaltigkeits-Ranking. Allerdings ist die Differenz zwischen dem Anteil ausländischer Schüler in den Gymnasien und den Schulen insgesamt mit 12,7 Prozentpunkten besonders hoch (Durchschnittswert: 6,7 Prozentpunkte). Bei den Beschäftigungsmöglichkeiten steht die Stadt auf Platz 29.

Bei der Innovationsfähigkeit belegt die Stadt allerdings den letzten Platz: Symptomatisch dafür ist die Zahl der Gewerbeneugründungen in Relation zu 10.000 Bewohnern: Sie liegt bei nur 67,8 und damit auf dem niedrigsten Wert aller Städte (Durchschnittswert: 102,5).