Hagen/Arnsberg. Johannes H. aus Westerbauer, einer der Angeklagten im Prozess um die gescheiterten Immobilienfinanzierungen der Sparkasse Menden, muss auf jeden Fall ins Gefängnis.
Johannes H. aus Westerbauer, einer der Angeklagten im Prozess um die gescheiterten Immobilienfinanzierungen der Sparkasse Menden, muss auf jeden Fall ins Gefängnis. Denn auch wenn der Prozess vor dem Arnsberger Landgericht voraussichtlich noch bis zum 7. Januar kommenden Jahres dauern wird: Johannes H. ist wegen schweren Betrugs zu zwei Jahren Haft ohne Bewährung verurteilt worden. Und zwar vom Landgericht Augsburg. Dort fand parallel ein Prozess gegen den 45-Jährigen statt, weil H. als Drahtzieher in einer betrügerischen Stiftung angeklagt war, die Firmengründer ausgenommen haben soll.
Im Gegensatz zu dem Arnsberger Verfahren war der Augsburger Prozess schnell zu Ende: Die Verfahrensbeteiligten einigten sich in einem – rechtlich zulässigen – „Deal“ auf die zwei Jahre Gefängnis. Das Urteil ist rechtskräftig. Johannes H., der im Herbst vergangenen Jahres festgenommen wurde, bleibt auch weiter in Haft.
Detailarbeit hat begonnen
Im Prozess um die Sparkasse Menden hat die mühsame Detailarbeit begonnen. Nach und nach werden nun Zeugen zu den einzelnen Darlehnsverträgen gehört. Bis zum Januar 2013 sind Verhandlungstage terminiert.
Johannes H. und dem Mitangeklagten Wolfgang A. wird vorgeworfen, Immobilien als „risikofreie Altersvorsorge“ vorzugsweise an Aussiedler vermittelt zu haben. Eigenkapital, so wurde den Opfern vorgerechnet, bräuchten sie nicht. Mieteinnahmen und Steuerersparnisse reichten aus, um die Kredite (mehr als 300 bei der Sparkasse Menden) zu bedienen.
Anleger blieben auf Schulden sitzen
Doch die Rechnungen gingen nicht auf. Häuser wurden zum Teil nicht fertiggestellt. Bauunternehmen gingen in Insolvenz. Nahezu alle Anleger zahlten Preise, die den Marktwert bei Weitem überstiegen, mussten die Wohnungen zum Teil verkaufen und blieben auf Schuldenbergen sitzen.
Auch an die Sparkasse Hagen hatten Johannes H. und Wolfgang A. Finanzierungen vermittelt. 14 räumt das Kreditinstitut ein, legt aber Wert auf die Feststellung, dass es nicht die gleichen Geschäftspraktiken angewandt habe wie die Sparkasse Menden.