Menden/Augsburg. .

Einer der Hauptbeschuldigten in der Kredit-Affäre der früheren Sparkasse Menden ist festgenommen worden. Das bestätigte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Augsburg, Dr. Christian Engelsberger, der WAZ-Mediengruppe.

Am 21. November startet gegen Johannes H. und den Mitangeklagten Wolfgang A. vor dem Landgericht Arnsberg der Betrugsprozess, weil beide als externe Vermittler der Sparkasse Menden massenhaft „faule“ Kredite initiiert haben sollen. Opfer waren vorwiegend Spätaussiedler. Bei dem Haftbefehl aus Augsburg geht es allerdings nicht um die Mendener Fälle: Johannes H. soll vielmehr eine tragende Rolle in einem anderen Betrugsfall spielen.

Der Mann, der längere Zeit als externer Kredit-Vermittler der Sparkasse Menden

In Haftz: Johannes H.
In Haftz: Johannes H. © WP

aufgetreten war, soll sich in Süddeutschland als Vertreter einer Stiftung präsentiert haben, die angeblich jungen Unternehmern bei der Verwirklichung ihrer Geschäftsidee helfen wollte. Doch vor der Ausschüttung von Stiftungsgeldern sollte erst ein Eigenanteil überwiesen werden. In mindestens drei Fällen fielen Jungunternehmer offensichtlich auf diese betrügerische Masche rein und überwiesen insgesamt knapp 400.000 Euro. Geld aus der angeblichen Stiftung gab es im Gegenzug aber nicht.

H. soll nicht allein gehandelt haben, es gibt zwei weitere Beschuldigte, die aber ganz offensichtlich nicht aus dem Umfeld der Mendener Kredit-Affäre kommen. Der Haftbefehl gegen ihn existiert schon seit dem 7. April, doch Johannes H, der selbst Spätaussiedler ist, hatte sich wohl monatelang in Kasachstan aufgehalten – nach Ansicht der Ermittler war er auf der Flucht.

Vor wenigen Tagen war er allerdings nach Deutschland zurückgekehrt und wurde in Frankfurt festgenommen. Er sitzt derzeit in der Justizvollzugsanstalt Augsburg ein. Laut Angaben von Staatsanwaltschafts-Sprecher Engelsberger sind die Ermittlungen abgeschlossen, der Beschuldigte sei geständig.

Auch wenn der Haftbefehl relativ frisch ist, die Taten an sich liegen schon einige Zeit zurück: So soll die angebliche Stiftung zwar bereits im Jahr 2006 auf „Kundenfang“ gegangen sein. Die Gelder der Betrogenen flossen aber wohl in den Jahren 2007 und 2008. Das war die Zeit, in der auch langsam die Ausmaße der Kredit-Affäre der Sparkasse bekannt wurden.