Hagen. .
Seine Kindheit verlebte er in den Wirren des Zweiten Weltkriegs. In Hagen, genauer gesagt in Wehringhausen, „denn damals verließ man seinen Stadtteil nur selten“, erinnert sich Gerd Rengel. Jüngst ist das Buch „Schmetterlinge und Feuerstürme“ des mittlerweile 77-jährigen Autors erschienen.
„Die Erzählung steht für Menschen, die ihre Kindheit im Krieg in Deutschland verbracht haben. Sie dient dem näheren Verständnis der Nachfolgegenerationen. Und sie will unterhalten“, so umschreibt der vor Jahrzehnten nach Dortmund „ausgewanderte“ ehemalige Verwaltungsdirektor. Er habe schon etliche Sachbücher, Broschüren und auch einen Gedichtband verfasst, „Schmetterlinge und Feuerstürme“ sei nun aber seine erste autobiografische Erzählung. Seinen Schreibstil charakterisiert Gerd Rengel als „besonders“ und konkretisiert: „Es handelt sich um die Symbiose eines imaginären Kindes, genannt ,Kleiner Junge’, der aus der Vergangenheit kommt, und eines real anwesenden, reifen Mannes, genannt ,Älterer Mann’, der in der Gegenwart lebt und früher das Kind gewesen ist. Beide sind also ein und dieselbe Person.“
Luftangriffe auf Hagen
Er habe als Kind zahlreiche Luftangriffe auf Hagen miterlebt (Rengel: „Ich musste mit ansehen, wie der Bahnhof im Laufe der Zeit immer mehr zerstört wurde“), und er sei - gemeinsam mit seiner Mutter - in einem Zug gefahren, der beschossen wurde.
In seinem 209-seitigen, bebilderten Buch schreibt Gerd Rengel nicht nur über Wehringhausen, Eckesey, die Stadtmitte und das Bahnhofsviertel, sondern auch über seine Evakuierung in den Südschwarzwald und über die Zeit, in der er - wie zahlreiche andere Hagener Kinder und Jugendliche ebenfalls - mit der Kinderlandverschickung nach Pommern gebracht wurde.
Geschichte ist nicht nur traurig
Die Geschichte, seine Geschichte, sei aber nicht verbittert und nicht nur traurig erzählt: „Das Kind der damaligen Zeit kann die Härte des Krieges gut mit Liebe der Menschen aus seinem Umfeld und mit naivem Denken kompensieren“, resümiert Rengel.
Das Buch ist im Verlagshaus Schlosser (ISBN 978-3-86937-236-5) erschienen und kostet 14,90 Euro.