Hagen. . Der rheinische Kabarettist Konrad Beikircher gastierte im Café Boelerbü. Konrad Beikircher kann nicht nur Kabarett. „Amore e passione“ heißt sein Programm, mit dem er Freitagabend in der Aula der Fritz-Steinhoff-Gesamtschule begeisterte.
Konrad Beikircher kann nicht nur Kabarett. „Amore e passione“ heißt sein Programm, mit dem er Freitagabend in der Aula der Fritz-Steinhoff-Gesamtschule begeisterte.
Zusammen mit seinen Freunden, die ihn mit Kontrabass, Akkordeon und Mandoline, Geige oder Bratsche begleiteten, spielte er Gitarre und sang italienische Lieder von Künstlern wie Paolo Conte und Adriano Celentano, aber auch eigene Stücke.
Als intimen Auftritt kündigte er den Abend an, Lieder aus seinem Kopfkissen möchte er vorstellen oder an diese auch nur erinnern. Lieder, die ihn in seinem Leben begleitet haben übersetzte er zunächst ins Deutsche und sang sie anschließend auf Italienisch. Dazwischen erzählte er von den verschiedenen Stationen seines Lebens, von seiner ersten Gitarre und dass er sie gespielt habe, um Mädchenherzen zu gewinnen.
Gefühlvolle Stimme
Ein Rocker wollte er damals sein und kein Schlagersänger, wie seine Mutter es damals annahm. Seine Kindheit in Bruneck in Südtirol thematisiert er ebenso, wie die Scheidung von seiner ersten und der Eheschließung mit seiner zweiten Frau.
Beikircher in Hagen
Mit seiner weichen, gefühlvollen Stimme lässt er das Publikum vom Tango der vollbusigen Frau träumen, an die er sich aus seiner Kindheit erinnert, von der Liebe und den Hoffnungen, die jeder so in sich trägt. Durch sein Gefühl begeistert er, „sein angeborenes und gewachsenes, nicht angelerntes Gefühl“, wie Dieter Schulte-Demtröder betont.
Freude bei seinem Auftritt
„Er ist unglaublich authentisch“, fügt seine Frau hinzu. Gewachsen ist er ihrer Meinung nach und ein Meister der Sprache, verliebt in die Kleinkunst, ohne Selbstverliebt zu sein. Das Gegenteil von vielen anderen Künstlern der heutigen Zeit. Vor Jahren haben die beiden ihn schon einmal als Kabarettist gesehen, seit damals habe er sich weiterentwickelt. Konrad Beikircher scheint sich tatsächlich das Schönste aus jedem Abschnitt seines Lebens im Herzen bewahrt zu haben und nun in seinen Liedern zum Ausdruck zu bringen.
Er wirkt, als sei er mit sich selbst im Reinen, er ist keiner, der immer im Vordergrund stehen muss, immer wieder trat er nach hinten und ließ nur die Band spielen. Trotz der wenigen Zuschauer in der Aula hatte Konrad Beikircher Freude bei seinem Auftritt und das ließ er das Publikum spüren, das bei Wein und Kerzenlicht seiner Stimme lauschte und mit ihm in sein Inneres eintauchte, bis er nach mehr als zwei Stunden die Bühne verließ.