Hagen. .

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Nur sieben Monate nach seiner denkbar knappen Wiederwahl zum Vorsitzenden des Hagener SPD-Unterbezirks hat Jürgen Brand am Montagabend das Handtuch geworfen. In der Sitzung des Unterbezirksvorstands kündigte der ehemalige Präsident des Landessozialgerichts Nordrhein-Westfalen an, auf dem Parteitag seiner Partei am 14. Februar zurückzutreten.

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Der Grund, so erläuterte seine Pressesprecherin Nesrin Öcal, sei permanente Arbeitsüberlastung. Denn der in Holthausen lebende Sozialdemokrat engagiert sich nach seiner Pensionierung nicht nur als Richter am NRW-Verfassungsgerichtshof, sondern auch als Unternehmensberater. „Jürgen Brand hat versucht, seine Ämter und Aufgaben unter einen Hut zu bringen. Er hat aber jetzt gemerkt, dass es so nicht weitergehen kann und er seiner wichtigen Aufgabe als Hagener SPD-Vorsitzender nicht gerecht werden kann. Wir bedauern das sehr“, so Nesrim Öcal.

Der 66-Jährige, der darüber hinaus Verfasser zahlreicher Bücher zum Sozialrecht ist, wurde 2009 erstmals zum Vorsitzenden der Hagener SPD gewählt und trat damit in die Fußstapfen von Wilfried Kramps und dem jetzigen Landtagsabgeordneten Wolfgang Jörg. Seine vordinglichste Aufgabe sollte es sein, die beiden konkurrierenden Lager innerhalb der Hagener Sozialdemokraten zu einen. Eine schwere Aufgabe, an der auch der Politiker trotz seiner großen Erfahrung als Richter scheiterte.

Offener Schlagabtausch

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Misstrauen und gegenseitige Schuldzuweisungen gipfelten im Mai des vergangenen Jahres in einen Unterbezirksparteitag, auf dem nicht nur die bisherige Stellvertreterin Birgit Buchholz als Vorsitzende kandidierte, sondern auch ein offener Schlagabtausch zwischen „Würzburgern“ und der „Zorbas-Fraktion“ ausgetragen wurde.

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Letztendlich wurde der Jurist Jürgen Brand im Hasper Bonifatiusheim nur noch von 84 der 150 Delegierten gewählt. Trotz der 54-Prozent-Klatsche stellte er sich aber noch einmal der Herausforderung. Sein Unterbezirks-Schatzmeister, der Bundestagsabgeordnete René Röspel , war nicht informiert. Er erfuhr während der Sitzungswoche des Bundestages die Nachricht von der WR: „Mit mir hat keiner telefoniert, ich bin somit ziemlich überrascht.“

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Nach der Ankündigung des Rücktritts will der Unterbezirksvorstand aber keinesfalls in eine Schockstarre verfallen. Ganz im Gegenteil: Die Stellvertreter Claus Rudel und Kirsten Pinkvoss erklärten sich schon gestern bereit, den Posten des Vorsitzenden solange auszufüllen, bis ein geordnetes Verfahren eingeleitet ist und auf einem der kommenden Parteitage eine Neuwahl stattfinden kann.

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