Hagen. „Viele der Teilnehmer hatten lange kein Erfolgserlebnis mehr - das hat sich durch unser Projekt geändert. Selbst etwas zu erstellen und dann zu präsentieren, war für die meisten Neuland.“ Volker Klein vom Jobcenter Hagen spricht über das Projekt „Gesundheit und Mobilität“, das speziell auf ältere Langzeitarbeitslose zugeschnitten ist.

Etwa 70 Hagener (eingeteilt in drei Gruppen) haben in den letzten Monaten an dem Kooperationsprojekt von Jobcenter, AWO und Diakonie teilgenommen. Jetzt luden die Projektleiter ins Perspektivzen­trum in der Rathausstraße 31 ein, um die Ergebnisse zu präsentieren.

70.000 Euro fließen in das gesamte Projekt

Zum Hintergrund: Vor vier Jahren - 2007 - wurde von der Bundesregierung das Programm „Perspektive 50 plus“ ins Leben gerufen. Auch Hagen beteiligt sich daran; für die Durchführung des jüngsten Projektes „Gesundheit und Mobilität“ flossen 70.000 Euro an die Volme.

Bei den Teilnehmern handelt es sich um Menschen ­zwischen 50 und 65 Jahren, die lange Zeit (seit mindestens zwölf Monaten) auf dem ­ersten Arbeitsmarkt nicht Fuß fassen konnten und Hartz IV beziehen. „Wir wollen den Teilnehmern einen Motivationsschub geben und sie letztendlich ermutigen, sich wieder eine Arbeitsstelle zu suchen“, konkretisiert Volker Klein.

Über drei Monate haben sich die knapp 20 Teilnehmer der dritten Gruppe im Per­spektivzentrum getroffen und sich erstmal langsam dem Begriff Kunst angenähert.

Auch Ausstellungen besucht

„Wir habengemeinsam zwei Ausstellungen in der Werk­stattgalerie Kooperative K in Haspe besucht“, erklärt Elvyra Gessner. Die Künstlerin hat das Projekt durchgeführt und die bislang kaum mit „aktiver Kunst“ in Kontakt gekommenen älteren Menschen an Malerei herangeführt.

„Nach den Ausflügen haben wir mit Bleistift gezeichnet, uns der Schwarz-Weiß-Technik gewidmet und Collagen erstellt“, fügt Gessner an.

Weder Thema noch Technik waren vorgegeben; die Teilnehmer sollten einfach ihren persönlichen Stimmungen und Gefühlen auf bildnerische Weise Ausdruck verleihen.

Insgesamt 80 Bilder - Ab­straktes und Gegenständliches, farbenfrohe und Ton-in-Ton-Motive, Groß- und Kleinformate - wurden in der Rathausstraße 31 aufgehängt und ausgelegt. „Die Teilnehmer traten uns und dem Kunstprojekt anfangs sehr skeptisch gegenüber, später fanden sie aber Mut, neue Bereiche anzugehen und frei künstlerisch tätig zu werden“, resümiert Mit-Organisatorin Judith Bradler vom Jobcenter.