Hagen. .
Obwohl die Zahl der Bewerber um eine Ausbildungsstelle zurückging, reichen die Ausbildungsangebote nach Ansicht des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) nach wie vor nicht aus.
Auch wenn es erfreulich sei, dass die Ausbildungsbereitschaft der Betriebe zugenommen habe, führe dieser Zuwachs noch lange nicht zu einem Ausgleich auf dem Hagener Ausbildungsmarkt.
Wenn sich im Berichtsjahr 2011 in Hagen 2070 Jugendliche bei der Agentur für Arbeit für einen Ausbildungsplatz beworben haben und für diese Jugendlichen 1080 Ausbildungsplätze gemeldet wurden, so der DGB weiter, könne man bei weitem nicht von einem ausgeglichenen Verhältnis sprechen, denn rechnerisch streiten sich um jeden Ausbildungsplatz somit zwei Bewerber. Für ein ausgeglichenes Verhältnis fehlten, so der DGB, knapp 1000 Stellen.
Schlechte Bilanz
Lege man für ein auswahlfähiges Angebot die eigentlich politisch geforderten 112,5 Prozent Ausbildungsplatzangebote für die jungen Menschen zugrunde, fehlten laut DGB sogar fast 1250 Ausbildungsstellen.
Für DGB-Kreisvorsitzenden Jochen Marquardt eine schlechte Bilanz: „Was soll das Gerede um Generationsgerechtigkeit und demografischen Wandel, wenn es nicht einmal gelingt den jungen Menschen den Einstieg in eine berufliche Zukunft zu sichern?“
DGB-Jugendsekretär Tim Ackermann weist darauf hin, dass die vorliegenden Zahlen zudem einer ernsthaften und ehrlichen Prüfung nicht standhalten. „Die Anzahl der jungen Menschen ohne Ausbildungsplatz wird in Hagen nun offiziell mit 23 angegeben. Alle Beteiligten wissen, dass diese Zahl die Realität nicht widerspiegelt. Ich halte diese Schönfärberei für unverantwortlich. Die fast 1000 unversorgten Jugendlichen brauchen eine berufliche Perspektive - und die liegt mit Sicherheit nicht in den noch 16 unbesetzten Ausbildungsstellen. Maßnahmen gegen den Facharbeitermangel sehen anders aus.“