Hagen. . Der Arbeitsmarkt stemmt sich gegen die aufkommende konjunkturelle Eintrübung. Die Zahl der Arbeitslosen in Hagen ist im November erneut zurück gegangen. Der Deutsche Gewerkschaftbund blickt dennoch mit einer kritischen Distanz auf den Aufschwung.

Der Arbeitsmarkt stemmt sich gegen die aufkommende konjunkturelle Eintrübung. Die Zahl der Arbeitslosen in Hagen ist im November erneut zurück gegangen. Mehr als 1500 offene Stellen meldeten Unternehmen bei der Hagener Agentur für Arbeit. Trotz einer prognostizierten Wachstumsdelle werden so viele freie Stellen wie selten zuvor um diese Jahreszeit gemeldet“, sagte Agenturchef Thomas Helm. Der Deutsche Gewerkschaftbund blickt dennoch mit einer kritischen Distanz auf den Aufschwung.

Die Zahl der Erwerbslosen ging in Hagen im November um 126 auf 9025 zurück. Die Arbeitslosenquote sank um 0,1 Punkte auf 9,5 Prozent (Vorjahr 10,3 Prozent). In Hagen und im Ennepe-Ruhr-Kreis waren 20 800 Menschen arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote blieb unverändert bei 7,9 Prozent.

Ungeachtet der Konjunkturprognosen sei allerdings schon aus jahreszeitlichen Gründen in den nächsten Monaten ein Anstieg der Erwerbslosenzahlen zu erwarten, so Helm. Für den Dezember werde der günstige Trend möglicherweise anhalten, wozu das Weihnachtsgeschäft und die milde Wetterlage beitragen könnten. Nach dem Jahreswechsel prognostiziert der Agenturchef indessen einen saisontypisch Anstieg.

Jüngere Arbeitslose profitieren

Von der Entwicklung im November profitierten in Hagen besonders jüngere Arbeitslose. 47 unter 25-Jährige konnten ihre Erwerbslosigkeit beenden. Grund hierfür sind einige späte Ausbildungs- und Arbeitseintritte. Außerdem wurden Jugendliche in Einstiegsqualifizierungen, einer besonderen Form betrieblicher Praktika, vermittelt. Sie werden für die Dauer des Praktikums nicht in der offiziellen Arbeitslosenstatistik geführt.

An dieser Stelle setzt die Kritik des Hagener DGB-Chefs Jochen Marquardt an. Er ist überzeugt, dass ein Großteil des Aufschwungs auf Leiharbeit, befristeten Arbeitsplätzen und anderen Formen prekärer Arbeit fuße. Zudem bemängelt der DGB einen „neuerlichen Anstieg der Ein-Euro-Jobs in Hagen“.

Die Zahl der Menschen, die in diese Arbeitsgelegenheiten vermittelt wurden, lag im November bei 393 (Vormonat 344). Insgesamt werden von der Arbeitsagentur 1876 Menschen als „Personen, die nah am Arbeitslosenstatus“ stehen, erfasst. Hierzu zählen neben Ein-Euro-Jobs auch Weiterbildungsmaßnahmen. „Damit ist keine gute Arbeit geschaffen“, urteilt Marquardt, „damit können die Menschen ihr Leben und ihre Zukunft nicht zuverlässig planen.“ Diese 1876 Menschen tauchen in der Arbeitslosenstatistik nicht auf.