Hagen-Mitte. Eine klassische Mitte sucht man vergebens, vielmehr spielt Dynamik eine tragende Rolle in seinen Bildern: Für Zeki Arslan bewegt sich alles in einem Kreislauf - Farbrichtung, Farbbewegung und Farbsymbolik. Am Donnerstag, 8. Dezember, wird die Ausstellung des türkischen Künstlers, die den Titel „Farbe - Farbe - Farbe“ trägt, im Kunstquartier eröffnet.
Bis zum 5. Februar sind insgesamt 30 Werke des 62-jährigen Malers in der oberen Galerie des Karl-Ernst-Osthaus-Museums und im Christian-Rohlfs-Saal zu sehen.
Sie kennen sich seit einem Viertel-Jahrhundert - Zeki Arslan, 1949 im türkischen Bartin geboren, und sein Landsmann Tayfun Belgin, Direktor des Karl-Ernst-Osthaus-Museums.
Die Werke Arslans werden parallel zur Ausstellung „Natur - Zeitgenössische Kunst aus der Altana Kulturstiftung“ präsentiert. „Eine spannende Gegenüberstellung“ urteilen die beiden Kunst- und Kulturfreunde.
Enormes Spektrum
„Einige Zeki-Arslan-Bilder waren bereits im Rahmen der großen Istanbul-Ausstellung im Sommer 2010 hier im Museum zu sehen“, erinnert sich Tayfun Belgin. Die aktuelle Ausstellung rücke das enorme Spektrum, das die zwischen 1988 und heute entstandenen Bilder aufweisen, in den Mittelpunkt. „Das haptische Element ist mehr und mehr zurückgegangen, die Kreisformen werden nicht mehr pastos aufgetragen. Heute arbeitet der Künstler mehr mit verdünnten Farben, seine Bilder wirken insgesamt einfach leichter“, erläutert Tayfun Belgin.
Eine orientalische Farbgebung lese man aus den Frühwerken heraus; das Bunte sei damals dominant gewesen. Heute hingegen kämen Orange, Rot und Schwarz als beinahe „schwimmende Farben“ daher und spiegelten eine Art Freiheitsprozess wider.
Als frühes Beispiel präsentiert der seit 1982 in Lippstadt lebende Künstler das Extrem-Querformat „Farbstraße“. Das 1988 entstandene Bild besticht durch die voluminös aufgetragenen Ölfarben.
Grenzenlos
Wesentlich dezenter hingegen fällt das jüngst in Blau-Grün-Tönen gemalte Leinwand-auf-Bambus-Bild aus, in dem die Farbe „frei fließt“. Und auch das Werk „Geballtes Rot“ (2011) präsentiert sich „grenzenlos“.
Seit 1975 lebt Zeki Arslan in Deutschland; von 1977 bis ‘82 besuchte er die Fachhochschule Münster (Fachbereich Design). Der farbverliebte Künstler stellte in den vergangenen Jahren in zahlreichen Museen, Galerien und bei Kunstvereinen in ganz Deutschland aus.
Die Vernissage beginnt am Donnerstag, 8. Dezember, um 18.30 Uhr. Künstler Zeki Arslan wird selbst anwesend sein. Zur Eröffnung spricht Museumsdirektor Tayfun Belgin.