Hagen. . Die Zahl der Geburten im Lande ist rückläufig. Die Stadt Hagen folgt diesem Trend. „Ich erwarte allerdings eine Stabilisierung, vielleicht sogar eine leichte Stärkung“, machte Biregio-Gutachter Wolf Krämer-Mandeau dem Jugendhilfeausschuss Hoffnung. „Allerdings nur, wenn im ausreichenden Maße Betreuungs- und Bildungsplätze vorgehalten werden.“
Die Zahl der Geburten im Lande ist rückläufig. Die Stadt Hagen folgt diesem Trend. „Ich erwarte allerdings eine Stabilisierung, vielleicht sogar eine leichte Stärkung“, machte Biregio-Gutachter Wolf Krämer-Mandeau dem Jugendhilfeausschuss Hoffnung. „Allerdings nur, wenn im ausreichenden Maße Betreuungs- und Bildungsplätze vorgehalten werden.“
Genau da allerdings sieht der Gutachter, der nach der Schulentwicklungsplanung nun auch eine Kita-Planung erarbeitet hat, den Knackpunkt. „In Hagen fehlen aktuell über 400 Kitaplätze für eine U3-Betreuung, mit Blick auf 2030 könnte der Bedarf sogar auf über 1000 Plätze anwachsen“, prognostiziert Krämer-Mandeau. „Nicht benötigte Betreuungsplätze bei den 3- bis 6-Jährigen umzuwandeln wird nicht ausreichen“, so der Experte, der in diesem Bereich einen Bedarfsrückgang von rund 300 Plätzen sieht.
Kitaplanung
Über das Stadtgebiet verteilt ergibt sich ein unterschiedliches Bild. Während etwa am Kuhlerkamp der Anteil der Kitaplätze höher ist als der Anteil der Kinder an der Bevölkerung, ist das Verhältnis zum Beispiel Bereich Fleyerviertel/Klosterviertel/Halden-Herbeck genau anders herum.
Krämer-Mandeau hat im Rahmen der Schulentwicklungsplanung etliche Schulstandorte besichtigt und möchte bis Mitte Dezember künftigte Leerstände an Grundschulen in die Kita-Planung einbauen. „Der zu erwartende Schülerrückgang an den Schulen birgt eine Chance für die Kita-Planung: Die vorhandenen Dächer sind groß genug, dass alle Kinder darunter passen“, ist sich Krämer-Mandeau sicher, der seine These an den Beispielen Boloh und Friedrich-Harkort-Grundschule verdeutlicht.
Kitas in Grundschulen
Die Harkortgrundschule etwa hatte 2005/06 in zehn Klassen 249 Schüler. Aktuell sind es noch 187 Schüler in acht Klassen und mit Blick auf das Jahr 2016 wird sich laut Gutachten die Schülerzahl auf 124 reduzieren. „Die Schule hat Räumlichkeiten für vier Klassen pro Jahrgang, zuzüglich der Verwaltungsräume“, so Krämer-Mandeau. Daraus leitet er die Möglichkeit ab, im Erdgeschoss – räumlich getrennt – sechs Räume für eine Kita freizuschlagen. Der Schule blieben dann 15 Räume für acht Klassen zuzüglich der Verwaltungsräume. Der Aufbau ließe zudem zwei getrennte Außenbereiche zu. Im Erdgeschoss würde künftig die Kita angesiedelt, darüber der Ganztagsbereich und im zweiten Geschoss die Klassenräume. „Die ruhebedürftigen Schlafräume für die U3-Betreuung könnten sogar räumlich weit genug vom Ganztag entfernt realisiert werden.“
In anderen Stadtteilen gebe es zudem künftig nicht mehr tragfähige Grundschulen, die zu Kitas umgewandelt werden könnten. Vorschläge, an welchen Standorten das möglich sein könnte, möchte Krämer-Mandeau im Dezember benennen.