Hagen. .
Die Freude im Matthäus-Kindergarten an der Lützowstraße ist riesengroß: Denn in Kürze soll dort ein 120 Quadratmeter großer Anbau für die U3-Betreuung entstehen. Ein entsprechender Bauantrag wurde in diesen Tagen eingereicht. „Wir bekommen zwölf neue U3-Betreuungsplätze“, freut sich die Einrichtungsleiterin Cornelia Waga. „Dieser Anbau eröffnet uns ganz neue Möglichkeiten.“ Konkret entstehen dort drei Gruppennebenräume und zwei Wickelplätze. Zudem wird es Veränderungen im Waschraum geben.
Möglich wird diese Maßnahme durch ein 100 Millionen Euro schweres Sonderprogramm des Landes Nordrhein-Westfalen. Hagen partizipiert an diesem Programm mit insgesamt 1,6 Millionen Euro in den Jahren 2011 und 2012. „Mit diesem Geld können wir die Schaffung von 150 neuen U3-Plätzen bezuschussen. Zudem geht ein Teil in die Kindertagespflege“, sagt Gerhild Versteeg-Schulte vom Fachbereich Jugend und Soziales. Diese Plätze werden über das Stadtgebiet verteilt an 20 Standorten mit verschiedenen Trägern realisiert. Bis Ende dieses Jahres müssen die Projekte abgeschlossen sein. Die aktuellen Landesmittel fließen ohne kommunale Eigenbeteiligung. Zudem ist die Stadt Hagen ihrer misslichen Finanzsituation wegen nicht in der Lage eigene Neubauten zu realisieren.
Ab 2013 muss für jedes Kind unter drei Jahren ein Betreuungsplatz zur Verfügung stehen. So möchte es der NRW-Gesetzgeber. Im Zugzwang sind nun trotz des Sonderprogrammes die Kommunen. Denn allein in Hagen geht man als Planungsgröße von 1124 U3-Plätzen auf Grundlage der Daten aus dem Jahre 2009 aus. 788 Plätze bestehen in Hagen aktuell, 150 werden mit Hilfe des NRW-Programmes geschaffen. Bleiben 186 Plätze, die noch zusätzlich geschaffen werden müssen, um die Hagener Plangröße zu erreichen. „Es sind zurzeit 17 Bauprojekte in Planung, für die es bisher keine Finanzierung gibt. Es stehen Kosten von rund 3 Millionen Euro im Raum“, so Versteeg-Schulte, die auf eine zweite Abrufrunde im Herbst hofft. Dann könnten unter Umständen weitere Mittel aus Düsseldorf freigegeben werden. Aus der Phase der Hoffnung sind die Matthäus-Verantwortlichen heraus. Dort geht es schon an die Umsetzung. „Auch, weil wir eine starke Elternschaft haben, die sich sehr eingebracht hat“, betont Kita-Leiterin Waga.