Hagen. . Für Hagen, die Stadt mit dem höchsten Anteil an Migranten in ganz Nordrhein-Westfalen, soll der Tag der Religionen neue Impulse geben.

Für die Stadt mit dem höchsten Anteil von Migranten in ganz Nordrhein-Westfalen kann er ein Impuls sein. Das zumindest versprechen sich diejenigen, die den Tag der Religionen in Hagen organisieren. „Ja“, sagt denn auch Dechant Dieter Osthus, „wir sind auch ein wenig stolz, dass wir in diesem Jahr diese hochrangige Veranstaltung ausrichten dürfen.“

Die Organisation „Religionen für den Frieden“ (www.religionsforpeace.de) hat den Tag einst ins Leben gerufen. Führende Persönlichkeiten kommen unter deren Dach regelmäßig zum runden Tisch der Religionen in Deutschland zusammen. „Es geht darum, dass sich die Gläubigen auf der Grundlage der Friedenswerte für Frieden und Verständigung einsetzen“, so Dietrich Schwarze, Pfarrer in Rente, der sich in Witten für das Bündnis einsetzt.

Suche nach Städten

Dechant Osthus hat vor zwei Jahren Dr. Franz Brendle, den Geschäftsführer von „Religionen für Frieden“, kennengelernt. „Wir sind mitein­ander ins Gespräche gekommen“, so Osthus, „er hat mir erzählt, dass seine Organisation auf der Suche nach Städten ist, die den Tag ausrichten wollen.“

Der Weg der Verständigung sei ohne Alternative, finden die Verantwortlichen. „Mögen unsere Gottesvorstellungen auch andere sein“, sagt Dechant Dieter Osthus, „aber der Frieden ist unser gemeinsames Ziel. Im Sinne dieses Friedens müssen wir uns auch weiterhin treffen.“

„Positiv überrascht“

Ein Ansinnen, das auch Ziya Cakmak, Vorsitzender des Integrationsrates der Stadt Hagen, unterstützt. „Die Vorbereitung für den Tag der Religionen, aber auch die Arbeit im Rahmen der Ausstellung Glaubenssache im Historischen Centrum haben das Miteinander gefördert. Auch viele Menschen aus den Kulturvereinen sind positiv überrascht.“

Dabei geht es den Veranstaltern nicht um einen „religiösen Einheitsbrei“. „Wir wollen keinen Schmusekurs fahren, der die Probleme verwischt“, so Pfarrer Johann-Christian Grothe, „aber wichtig ist doch, zunächst einander kennenzulernen.“

Dazu dienen auch die zahlreichen Veranstaltungen, die den Tag der Religionen am Donnerstag, 17. November, flankieren. Im Mittelpunkt steht am Tag selbst ein Vortrag des evangelischen Religionspädagogen Prof. Johannes Lähnemann mit dem Titel „Religionen - Brücken oder Blockaden der Integration“ mit anschließender Podiumsdiskussion (18 Uhr, Rathaus an der Volme). Oberbürgermeister Jörg Dehm hat die Schirmherrschaft übernommen.