Altenhagen.

Die Islamische Gemeinschaft Hagen hat ihr neues Gemeindezentrum mit Moschee an der Fehrbelliner Straße eröffnet. In mehr als zweijährigen Bauzeit war das ehemalige Sozialgebäude der Deutschen Bundesbahn umgebaut worden.

Oberbürgermeister Jörg Dehm sprach von einem „Haus der Begegnung und des Gebets“. Insgesamt hatte die Islamische Gemeinschaft Hagen zehn Jahre auf die Verwirklichung hingearbeitet.

„Wir sind glücklich und froh, nunmehr in Hagen, besonders in Altenhagen, einen Ort der Begegnung zu haben, wo unsere Bedürfnisse erfüllt werden und unseren repräsentativen Ansprüchen entsprochen wird“, sagte Abdelaziz Belhadj, Vorsitzender der Islamischen Gemeinschaft. Aus dem Verein, der in den 70er Jahren gegründet worden war, sei mittlerweile eine multikulturelle Einrichtung geworden. Jugendliche und Erwachsene verschiedener Kulturen und Nationalitäten hätten das Domizil der Islamischen Gemeinschaft bislang schon als Treffpunkt genutzt. Bisher war die Islamische Gemeinschaft an der Boeler Straße beheimatet. „Die jetzige Einrichtung“, so Belhadj, „soll weiterhin Brückenschlag und Begegnungszentrum der Zusammenarbeit gegen bestehende soziale Probleme sein.“ Mit dem Gemeindezentrum wolle die Islamische Gemeinschaft auch einen Beitrag zur sozialen und kulturellen Integration leisten.

Freund und Dialogpartner

Belhadj und die Islamische Gemeinschaft engagieren sich seit Jahren u.a. im Stadtteilforum Altenhagen und halten regen Kontakt zu Vertreten der christlichen Kirchen. Dechant Dieter Osthus würdigte Abdelaziz Belhadj daher bei der Einweihungsfeier als Freund und Dialogpartner. „Es ist schließlich der eine Gott, zu dem wir uns bekennen“, so Osthus.

Mit der politischen Unterstützung für die Fehrbelliner Straße hatte Ende 2007 eine kontroverse lokalpolitische Diskussion ihr Ende gefunden. Die Islamische Gemeinschaft hatte sich zuvor eine Gewerbefläche an der Alexanderstraße ausgeguckt, um dort eine Moschee mit Minarett zu errichten. Mit diesem Antrag tat sich die Politik schwer, insbesondere wegen des Standorts neben dem christlich geprägten Altenhagener Friedhof. Das Gelände blieb Gewerbegebiet. Aber auch die Standortsuche in den Folgejahren war erfolglos geblieben. An einigen Standorten gab es baurechtliche Bedenken, mal passte das Objekt nicht in die Nachbarschaft. Schließlich wurde die ehemalige Kantine der Bundesbahn an der Fehrbelliner Straße erworben und jetzt umgebaut – allerdings ohne Minarett. „Wir haben für diesen Standort sofort große Unterstützung aus Politik, Verwaltung und Bevölkerung erhalten“, so Belhadj.

Ein Teil der Innenarbeiten wurden von den Mitgliedernder Islamischen Gemeinschaft in Eigenleistung erbracht. Finanziert wurde das Projekt größtenteils durch Spenden der Mitglieder.