Hagen. . Ein Jahr lang hat der Schilderstreit Hagen in Atem gehalten, jetzt kehrt wieder Ordnung ein auf den Ortseingangstafeln der Stadt. Bis Ende Juli wird der Zusatz „Stadt der FernUniversität“ auf den Hagener Ortseingangsschildern entfernt.
Ein Jahr lang hat der Schilderstreit die Hagener in Atem gehalten, jetzt kehrt wieder Ordnung ein auf den Ortseingangstafeln der Stadt. Bis Ende Juli wird der verbotene Schriftzug „Stadt der FernUniversität“ von allen Ortseingangsschildern verschwunden sein. So hat es Oberbürgermeister Dehm dem Regierungspräsidium Arnsberg versichert.
Auf den meisten der 95 Schilder haben die Mitarbeiter des Bauhofes bereits ganze Arbeit geleistet und die Zusatzfolie mittels eines Schabers entfernt. Anschließend reinigten sie die Schilder mit Universalverdünnung, um unerwünschte Reflexe auf den gelben Tafeln auszuschließen. „Mit der Beseitigung des Schriftzuges kommt der OB dem Wunsch von Regierungspräsident Bollermann nach“, zog Stadtsprecher Thomas Bleicher gestern einen Schlussstrich unter die Affäre. „Der Streit ist damit vernünftig ausgeräumt. Fertig.“
Arnsberg heilfroh
Auch in Arnsberg gab man sich - heilfroh darüber, dass der zunächst renitente Hagener OB es doch nicht auf einen offenen Konflikt mit dem Regierungspräsidenten ankommen lässt - diplomatisch: „Es hat ein intensives Gespräch zwischen Herrn Dehm und einigen Fachbeamten gegeben“, erklärte RP-Sprecher Söbbeler. Ob dem Hagener Stadtoberhaupt dabei auch Konsequenzen für den Fall angedroht worden seien, dass er den Schriftzug nicht entfernen lasse, wollte Söbbeler nicht bestätigen: „Das würde auch keine Rolle spielen. Was zählt, ist das Ergebnis.“
Dehm hatte die Ortsschilder im Juli 2010 mit dem Schriftzug „Stadt der FernUniversität“ versehen lassen, um hervorzuheben, dass Hagen die einzige Fernuni und gleichzeitig die größte Universität Deutschlands beherbergt. Bezahlt worden war die rund 10.000 Euro teure Aktion von den Hagener Unternehmern Bernd Pederzani (Europart) und Karl-Heinz Schulz (Schilder-Schulz). Schon damals hatte die Landesregierung Bedenken geäußert, über die sich der OB hemdsärmelig hinwegsetzte: „Ich habe einfach entschieden: Wir machen das jetzt.“ Schließlich sei die Fernuni ein wichtiger Standortfaktor, auf den Hagen stolz sein könne.
Langes Ringen
Nach langem Ringen forderte das Regierungspräsidium den OB ultimativ auf, die Schilder bis zum 6. Mai wieder in einen ordnungsgemäßen Zustand zu versetzen. Als er dem nicht nachkam, nannte die Behörde ein neues Ultimatum: den 31. Mai. Auch dieses Datum ließ Dehm verstreichen, ohne dass die Zusatzbezeichnung auch nur an einer der 95 Ortstafeln eliminiert worden war. Erst im Juni erfolgte ein Sinneswandel des Oberbürgermeisters, der schließlich die Entfernung des Zusatzes bis Ende Juli zusagte.
Als Alternative erwägt Dehm nun die Anbringung eines Transparents mit der Aufschrift „Hagen - Stadt der Fernuniversität“ am Geländer der Feithstraßen-Brücke, die den Autobahnzubringer überspannt. Dann würde der Schriftzug allen Autofahrern, die nach Hagen kommen, ins Gesicht springen. Angesichts leerer Stadtkassen könnte aber auch diese Idee nur mit der Unterstützung von Sponsoren umgesetzt werden. Gespräche laufen bereits.