Hagen. .

Die Fernuniversität macht Hagen einzigartig in Deutschland. Diesem Alleinstellungsmerkmal trägt die Stadt jetzt Rechnung: Auf allen Ortseingangsschildern wird nun darauf hingewiesen

Hagen besitzt eine Einrichtung, die die Stadt einzigartig in Deutschland macht: die Fernuniversität. Das Bildungsinstitut ist nicht nur das einzige seiner Art in der Bundesrepublik, sondern mit 70 000 Studenten zugleich die größte aller deutschen Hochschulen und mit 1500 Mitarbeitern nach der Stadtverwaltung der zweitgrößte Arbeitgeber in Hagen. Fernuni-Rektor Helmut Hoyer nannte sein Institut „den größten Werbeträger für Hagen“.

Diesem Alleinstellungsmerkmal trägt die Stadt jetzt Rechnung: Sämtliche 95 Ortseingangsschilder wurden gestern mit dem Zusatz „Stadt der Fernuniversität“ versehen. „Die Fernuni ist ein ganz wichtiger Standortfaktor, auf den wir sehr stolz sind“, sagte Oberbürgermeister Dehm, der ein Machtwort sprechen musste, damit die Beschilderung überhaupt möglich wurde.

Oberbürgermeister hat einfach entschieden

Denn obwohl sich sogar Regierungspräsident Helmut Diegel persönlich bei der Landesregierung für den Zusatz auf den Ortstafeln stark gemacht hatte, drohte das Vorhaben an bürokratischen Bedenkenträgern im Landesverkehrsministerium zu scheitern. „Fürwahr ein Schildbürgerstreich“, schimpfte Dehm, der sich über soviel Pedanterie schließlich hinwegsetzte. „Ich habe einfach entschieden: Wir machen das jetzt.“

Zumal sich die Unternehmer Bernd Pederzani (Europart) und Karl-Heinz Schulz (Schilder-Schulz) die Kosten von 10 000 Euro, die die Aufbringung des Zusatzes mit sich brachte, teilen. „Viele meiner Beschäftigten studieren parallel an der Fernuni“, so Pederzani (65), der der Gesellschaft der Freunde der Fernuni vorsteht. „Lebenslanges Lernen hat im Berufsleben existenzielle Bedeutung.“