Hagen. Wer auf der A45 von Dortmund nach Hagen fährt, muss auf der Lennetalbrücke die Geschwindigkeit auf 80 km/h drosseln. Das hat seinen Grund.

Nanu, dachte ich neulich, als ich über die A45 dem Hagener Kreuz zustrebte, warum gilt denn hier neuerdings eine Geschwindigkeitsbegrenzung? Tatsächlich gilt für Autofahrer, die aus Dortmund in Richtung Hagen unterwegs sind, kurz vor Erreichen der Lennetalbrücke Tempo 120 und dann, begrenzt auf einen Abschnitt von 500 Metern, nur noch Tempo 80. Und das auf der gut ausgebauten, gefühlsmäßig erst vorgestern neu eröffneten Lennetalbrücke mit ihren drei Fahrstreifen...

Doch die Beschränkung hat natürlich ihren Grund. Vor einigen Wochen ereignete sich auf der Autobahn ein Unfall, bei dem die Leitplanke auf der Lennetalbrücke, für den vorbeiflitzenden Verkehrsteilnehmer kaum erkennbar, beschädigt wurde. Erst wenn die Schutzvorrichtung repariert ist, so teilt es die Autobahn GmbH mit, wird die Geschwindigkeitsbeschränkung wieder aufgehoben.

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Nie wieder mit dem Auto

Was mich zu einer allgemeineren Überlegung führt. Seit Jahren wird hierzulande über ein generelles Tempolimit von 130 km/h diskutiert. Mir persönlich wäre das egal, ich fahre sowieso nicht schneller. Aber neulich fuhr ich von Hagen nach Berlin. Und die wenigen Streckenabschnitte auf der A2, auf denen keine Geschwindigkeitsbegrenzung galt, ließen mich denn doch daran zweifeln, dass ein Tempolimit einen nachhaltigen Einfluss auf die Klimabilanz haben könnte.

Im Übrigen habe ich mir vorgenommen, nie wieder mit dem Auto von Hagen nach Berlin zu fahren. Mit dem Zug ist das wesentlich bequemer, umweltfreundlicher und, wenn man sich rechtzeitig um das Ticket bemüht, auch günstiger. Selbst wenn der Zug Verspätung hat (und welcher Zug hat heutzutage keine Verspätung, könnte man gehässig hinzufügen), ist man in der Regel immer noch schneller am Ziel als mit dem Auto.

Wenn man dann noch auf einem parallel zur Autobahn führenden Schienenabschnitt unterwegs ist und durchs Abteilfenster einen Blick auf den fortwährenden Stau erhascht, halten einen eigentlich nur die übrigen Fahrgäste davon ab, ein Triumphgeheul anzustimmen.