Hagen-Emst. Qualität am Wohnungsmarkt zu sichern, bedeutet auch, sich von Unsanierbarem zu trennen, meint Kommentator Martin Weiske.
Der Mietwohnungsbau in Hagen liegt weitgehend am Boden. Die explodierenden Baukosten sorgen dafür, dass die horrenden Investitionen bei der Kalkulation des benötigten Mietzinses sich am Markt kaum durchsetzen lassen. Die Folge: Zurückhaltung und Stillstand. Dabei ist der Bedarf bei den Menschen durchaus vorhanden.
Umso lobenswerter erscheint es, wenn die Hagener Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft (HGW) hier jetzt dank öffentlicher Fördermittel ein Investitionszeichen setzt. Der Hagener Wohnungsverein an der Rheinstraße oder auch die Hasper GWG an der Eugen-Richter-Straße haben zuletzt ähnliche Positiv-Signale gesetzt und damit wichtige städtebauliche Impulse gegeben.
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Wohnen bedeutet eben nicht bloß, Ein- und Zweifamilienhausbau auf neu ausgewiesenen Arealen. Die taktgebende Wohnungsmarktstudien hat für Hagen ausdrücklich die dringende Empfehlung ausgesprochen, veralteten, unzeitgemäßen und energetisch kaum mehr sanierbaren Bestand vom Markt zu nehmen und durch Modernes zu ersetzen. Genau dieser Leitlinie folgt jetzt die HGW.
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Dass die etablierten Mieter zunächst einmal nicht erfreut sind, dafür ihr geliebtes Zuhause räumen zu müssen, ist menschlich komplett nachvollziehbar. Aber auf mittelfristige Sicht dürften mit der Perspektive, in zeitgemäße vier Wände zurückkehren zu können, die Ärgernisse eines Umzuges in den Hintergrund rücken.