Hagen. Seit die Brücke Ebene 2 in Hagen für Lastwagen gesperrt ist, ist das Chaos groß. Mit diesem außergewöhnlichen Plan soll es behoben werden.
Die Umleitung, die Lastwagen seit der Sperrung der Hochbrücke Ebene 2 durch die Innenstadt von Hagen fahren müssen, nimmt absurde Züge an. Insbesondere, wenn sie aus Richtung Eckesey kommen: rechts in die Bahnhofshinterfahrung bis zur Villa Post, links in die Wehringhauser Straße, dann rechts bergauf über den Bergischen Ring und schließlich
an der Simon-Cohen-Brücke
rechts in Richtung Eilper Hochbrücke, auf der - weil sie ebenfalls stark geschädigt ist - zuletzt teilweise Tempo 10 galt.
So weit die Theorie. Die Praxis aber sieht völlig anders aus: „Lastwagenfahrer stehen an der Simon-Cohen-Brücke und wissen nicht mehr weiter“, sagt Werner König, Sprecher der SPD im Umweltausschuss, „sie fahren dann entweder an der Stadthalle das Wasserlose Tal hinauf oder die Rembergstraße hoch, wo wir ja gerade angesichts der Verkehrsprobleme komplett Tempo 30 angeordnet haben. Das ist absurd.“
Finanzamtsschlucht wieder frei für Lastwagen?
Vor diesem Hintergrund bringt die SPD (unterstützt von allen anderen Fraktionen) diese außergewöhnliche Variante ins Spiel: Die Finanzamtsschlucht soll in Fahrtrichtung Emilienplatz wieder für Lastwagen freigegeben werden. Der Abschnitt des Märkischen Rings, der zwischen hohen Häuserzeilen auf der einen und dem Finanzamt auf der anderen Seite verläuft, musste nach einer Klage der Deutschen Umwelthilfe einst gesperrt werden. Über Jahre hinweg konnten dort die gültigen Grenzwerte für Schadstoffe nicht eingehalten werden.
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„Wenn wir diese Öffnung nicht angehen, sehe ich auf Dauer ein Verkehrschaos mit besonderen Ausmaßen“, unterstrich auch Jörg Klepper, CDU-Fraktionsvorsitzender.
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Weil das aber mittlerweile der Fall ist, findet der Vorstoß auch auf Seiten der Verwaltung Anklang: „Die Werte sind deutlich besser“, so Baudezernent Henning Keune, „man kann ja errechnen, welche Auswirkung eine Freigabe in eine Fahrtrichtung hätte.“ Auch das Dauerprovisorium am Emilienplatz, wo eine von zwei Linksabbiegerspuren mit Baken gesperrt ist, müsse nicht so bleiben. Entweder man hebe die Sperrung auf, oder man baue die Kreuzung um.
Einstimmig beschloss der Umweltausschuss am Ende, dass die Stadt Gespräche mit der Bezirksregierung aufnehmen solle.