Hagen. Friedhelm Freund ärgert sich. Der 76-Jährige kann in Hagen-Vorhalle kaum noch Postangelegenheiten erledigen. Und wie geht‘s mit dem Kiosk weiter?
Ein Blickin den Hagener Norden: „Es ist ärgerlich und beschwerlich, und das nun schon seit etlichen Wochen“, sagt Friedhelm Freund und spielt damit auf die Postfiliale in Hagen-Vorhalle an, die es seit Ende Februar nicht mehr gibt. Der 76-Jährige wohnt im Hagener Norden, hat einige Jahre seine Postangelegenheiten bei Lotto-Toto Heyn erledigt.
Kiosk bleibt bestehen
Den Kiosk an der Vorhaller Straße 6 gibt es auch weiterhin, nur eben keine Postfiliale mehr. „Den Vertrag mit der Deutschen Post hat meine Mutter zum 1. März gekündigt“, erklärt Dominic Heyn. Die Postangelegenheiten „nebenbei mit zu erledigen“ habe mehr Mühe als Einnahmen gebracht, resümiert der Sohn, der hin und wieder im Laden seiner Mutter mithilft.
Zeitnahe Nachfolgelösung in Planung
Auf Nachfrage der Stadtredaktion antwortet Christina Schläger-Herrero: „In der Tat ist die Post-Partnerfiliale an der Vorhaller Straße Ende Februar geschlossen worden.“ Die DHL-Group-Sprecherin fährt fort: „Unsere Vertriebsleitung arbeitet an einer zeitnahen Nachfolgelösung und befindet sich dazu bereits in Verhandlungen.“ Im Klartext: Die Deutsche Post möchte an anderer Stelle im Quartier wieder eine Post-Filiale einrichten.
Als Übergangslösung bemühe man sich, einen Paketshop in Vorhalle zu eröffnen, damit die Kundinnen und Kunden dort zusätzlich zur Packstation an der Ophauser Straße 36 ihre Pakete abholen und abgeben könnten.
Verlust fürs Viertel
Friedhelm Freund harrt derweil der Dinge, die da vielleicht kommen und hofft, dass die Zeit der langen Wege für ihn und andere Vorhaller Bürger in Kürze ein Ende haben wird. „Es ist ein Verlust für unser Viertel, hier wohnen viele ältere Leute, die nicht gut zu Fuß sind und auch kein Auto mehr fahren. Alle müssen sich derzeit nach Herdecke oder zur Schwerter Straße aufmachen, um ein Paket abzugeben oder Briefmarken zu kaufen. Das ist schon sehr mühsam.“
Ab September neuer Kiosk-Betreiber
Einen Trost gibt es für den 76-Jährigen allerdings: Das Lotto-Toto-Geschäft von Gabriele Sigrid Heyn wird nicht, wie Friedhelm Freund „durch den Vorhaller Flurfunk“ gehört hat, demnächst schließen. „Meine Mutter führt den Kiosk seit November 2018 und übergibt ihn aus Altersgründen im September an einen neuen Betreiber“, erklärt Dominic Heyn.
Aber zurück zur Deutschen Post und zu Post-Partnerfilialen in anderen Hagener Stadtteilen: Wie ist die momentane Situation am Wasserlosen Tal auf Emst? Zur Erinnerung: Firouz Bakht (59), Betreiber des Post-Kiosks an der Riemerschmidstraße 1-3, wurde Anfang Februar in den frühen Morgenstunden überfallen. Seitdem ist der Laden geschlossen – „wegen Krankheit“, wie auf einem Zettel zu lesen ist.
Vielleicht Ende Mai/Anfang Juni wieder am Start
„Unser Filialpartner befindet sich momentan noch in der Genesung. Wir hoffen aber, dass es ihm bald besser geht und er die Postfiliale auf Emst voraussichtlich Ende Mai/Anfang Juni wiedereröffnen kann“, so die DHL-Group-Sprecherin.
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Neuer Partner gesucht
Und wie ist die Lage in Halden? Auch der Betreiber des Post-Kiosks an der Berchumer Straße 49 ist laut Auskunft der Post-Sprecherin erkrankt. Der Mann wird den Betrieb allerdings nicht wieder aufnehmen.
Christina Schläger-Herrero erläuternd: „Daher ist unsere Vertriebsleitung seit März auf der Suche nach einem neuen Partner für die Postfiliale in Halden. Derzeit laufen Gespräche mit potenziellen Nachfolgeinteressenten.“
Weitere Infos im Internet
Geschäftsleute, die Interesse an einer Partnerschaft mit der Deutschen Post haben, können sich im Internet informieren.
Alternativ könnten die Kundinnen und Kunden die Filiale an der Boeler Straße 118, die Packstationen an der Universitätsstraße 33 und an der Feithstraße 84 oder den Paketshop ebenfalls an der Feihtstraße 84 und an der Leiblstraße 28 aufsuchen.