Hagen. Sicherheitsauflagen, Gema-Gebühren, Kaufzurückhaltung: Trotzdem wird bei „Hagen blüht auf“ einiges geboten.
Leichter wird es nicht, das wissen alle Beteiligten, doch aufgeben wollen sie die Veranstaltung nicht: „,Hagen blüht auf‘ gibt es seit über 25 Jahren. Es bildet in jedem Jahr das erste große Fest in der Innenstadt, mit dem der Frühling begrüßt wird“, sagt Dirk Wagner. Der Schausteller-Chef sitzt vom ersten Tag an mit im Veranstalterboot und unterstreicht: „Wir halten an der Traditionsveranstaltung fest und hoffen, dass wir vier Tage viele Menschen nach Hagen locken und sich die City bunt und lebendig präsentiert.“
Buden, Stände und Karussells
Von Donnerstag, 2. Mai, bis Sonntag, 5. Mai, wird die Innenstadt samt Friedrich-Ebert-Platz, Adolf-Nassau-Platz und Volkspark bespielt. Die Schausteller sind mit Ständen, Buden und Karussells vertreten, vor der Volme-Galerie gibt’s von Freitag bis Sonntag ein Bühnenprogramm mit Musik- und Tanzdarbietungen, und zum mittlerweile vierten Mal gibt es auch wieder einen Mittelaltermarkt.
3500 Euro von der BV Mitte
Den Mittelaltermarkt, der am Samstag und Sonntag stattfindet, unterstützt die Bezirksvertretung Mitte mit 3500 Euro. „Natürlich fragen wir uns in jedem Jahr, ob wir den Besuchern nicht mal etwas Neues anbieten müssen, aber für den historischen Markt erhalten wir von den Bürgern ein ausschließlich positives Feedback. Außerdem muss das Beiprogramm ja auch finanzierbar sein“, so Wagner.
Märchen und Falken
Gaukler, Handwerker, Händler und Musiker unterhalten im Volkspark und auf dem Nassau-Platz die City-Bummler, in der Konzertmuschel nimmt eine Märchenerzählerin Platz, und in einem Falknerlager präsentieren Falkner etwa ein Dutzend der faszinierenden Vögel.
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Knut Schulz von „History & Event“, der den Mittelaltermarkt deutschlandweit ausrichtet, weiß, dass es gerade für seine Händler nicht einfacher wird, ihre Sachen unters Volk zu bringen. „Bei einigen Markthändlern verzichte ich auf die Standgebühr, da ihre Magen einfach zu gering sind. Das Problem für uns ist einfach, dass nur ein bestimmter Teil des Publikums auf dem Markt auch tatsächlich Waren wie Schmuck oder Seifen kauft. Aber die Mischung aus Gastronomie, Handwerk und Handel macht ja den Reiz des Events aus“, unterstreicht Knut Schulz.
45 Blumenampeln
Auch die Innenstadt selbst putzt sich für „Hagen blüht auf“ heraus. 45 Blumenampeln werden in der Fußgängerzone platziert, „von Mai bis Oktober übernimmt die Lieferfirma die Pflege“, erklärt Dirk Wagner.
Apropos Platzierung: „Ähnlich wie beim Weihnachtsmarkt werden wir als Vorsichtsmaßnahme Einfahrsperren an den neuralgischen Punkten errichten. Die Themen Sicherheit und Gema-Gebühren müssen uns leider immer mehr beschäftigen und bringen weitere Verteuerungen für die Veranstaltung mit sich“.
Was es sonst noch gibt im Rahmen von „Hagen blüht auf“? Um das Thema Klimaschutz und Nachhaltigkeit aufzugreifen, wird zu Demonstrationszwecken ein großer E-Bus in der Kampstraße geparkt, und Fahrradhändler zeigen ihre Angebote. Der Frischemarkt zieht aufgrund des Frühlingsfestes vom Ebert-Platz in die Mittelstraße. Und der 5. Mai ist ein verkaufsoffener Sonntag, sprich, beide Einkaufsgalerien und die meisten Geschäfte in der City haben von 13 bis 18 Uhr geöffnet.
Radweg „Lennetal 8“
Kirsten Fischer, bei der Hagen-Wirtschaftsentwicklung fürs Marketing zuständig (die Hagener Wirtschaftsförderung ist Teil der ,Hagen blüht auf‘-Veranstaltergemeinschaft), erläutert die Hintergründe zu einem Radweg, der Natur und Wasser verbinden und gemeinsam mit Radfahrern entwickelt werden soll. Startschuss ist am Samstag, 4. Mai, im Rahmen von „Hagen blüht auf“.
„Lennetal 8“, so der Name der Route, führt eigentlich vom Hengsteysee entlang der Lenne nach Hohenlimburg und wieder zurück und hat eine Länge von 26 Kilometern. „Am Samstag geht die kostenlose, von uns begleitete Tour allerdings um 10 Uhr am Ebert-Platz los, wo sie um 14 Uhr - also pünktlich zum Bühnenprogramm von ,Hagen blüht auf‘ - auch endet. Die Strecke ist dann 46 Kilometer lang“, erklärt Kirsten Fischer.
Was sich Schausteller, Einzelhändler, Mittelaltermarkt-Bestücker und Radler wünschen? Mitveranstalter Dirk Wagner lacht: „Ganz einfach - schönes Wetter.“