Hohenlimburg. An der Donnerkuhle zwischen Hagen und Hohenlimburg parken zahlreiche Lastwagen – zum Frust von Anwohnern. Sie fordern ein Parkverbot:

Insgesamt 37 Sattelzüge hat Uwe Mania jüngst gezählt, die am Straßenrand der Bundesstraße 7 zwischen Hagen und Hohenlimburg aufgereiht geparkt standen. Die Zugmaschinen sind für den Herbecker an dieser Stelle ein Ärgernis, und da steht er nicht alleine da: Rund 30 Anwohner aus Herbeck versammelten sich jüngst an der Straße, um ein Zeichen zu setzen, damit ihre Sorgen und Bedenken mehr Gehör finden. „Wir wollen ein beidseitiges Lkw-Parkverbot auf Höhe des Wohngebietes Herbeck an der Bundesstraße 7“, betont Uwe Mania und erntet zustimmendes Nicken aus der versammelten Gruppe.

Außerhalb des Wohngebietes solle zwischen Hagen und Hohenlimburg ein Seitenstreifen für Lastwagen gesperrt werden, um Spaziergängern, Radfahrern und Lastwagen gleichermaßen Platz zu bieten.

Zahlreiche abgeknickte Leitpfosten sind am Straßenrand der Bundesstraße 7 auf Höhe der Donnerkuhle zu sehen. Parkende Lastwagen haben die Pfosten beschädigt. Straßen.NRW weiß um das Problem - man tausche die Pfosten regelmäßig aus, sagt der Landesbetrieb. 
Zahlreiche abgeknickte Leitpfosten sind am Straßenrand der Bundesstraße 7 auf Höhe der Donnerkuhle zu sehen. Parkende Lastwagen haben die Pfosten beschädigt. Straßen.NRW weiß um das Problem - man tausche die Pfosten regelmäßig aus, sagt der Landesbetrieb.  © WP Hagen | Marcel Krombusch

Kein neues Thema

In den vergangenen zwei Jahren hat sich die Parksituation an der Hohenlimburger Straße (B7) auf Höhe der Donnerkuhle zugespitzt, wie diese Zeitung mehrfach berichtete. Der Mangel an Stellplätzen sorgt dafür, dass immer mehr Sattelschlepper unterschiedlicher Speditionen aus der Umgebung dort parken – teils über Nacht, teils mehrere Tage und länger. Die Bezirksvertretung einigte sich im Vorjahr darauf, ein Lkw-Parkverbot für die Bundesstraße 7 in dem Bereich zu fordern. Zuständig für die Bundesstraße ist der Landesbetrieb Straßen.NRW. Umgesetzt wurde die Forderung bislang nicht.

Frust bei Anwohnern

Entsprechend viel Frust herrscht bei den Anwohnern in Herbeck, die täglich mit den Folgen konfrontiert sind, die die parkenden Lastwagen in ihrer Nachbarschaft mit sich bringen. Sie ärgern sich nicht nur über den hinterlassenen Müll am Seitenstreifen und beschädigte Leitpfosten an der Straße, sondern haben in erster Linie Sorgen um die Verkehrssicherheit, sagen sie. „Eigentlich herrscht auf der Straße Tempo 70“, schildert Uwe Mania, „aber die entsprechenden Temposchilder sind in der Regel durch die parkenden Lastwagen verdeckt. Deswegen fahren hier Fahrzeuge teils mit hundert Kilometern pro Stunde über die Straße.“

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Auch erschweren die parkenden Zugmaschinen und Auflieger den Blick für Autofahrer, die von Herbeck aus auf die B7 einbiegen wollen. Gleiches gilt für Schulkinder, die zu der Bushaltestelle wollen sowie die Radfahrer und Spaziergänger, die zu dem Wanderweg um den Steinbruch Donnerkuhle wollen, zählen die Anwohner auf. Die parkenden Fahrzeuge blockierten den Seitenstreifen, sodass man teils gezwungen sei, über die Fahrbahn auszuweichen.

Ein verbogener Leitpfosten liegt am Straßenrand der Bundesstraße 7 zwischen Hagen und Hohenlimburg.
Ein verbogener Leitpfosten liegt am Straßenrand der Bundesstraße 7 zwischen Hagen und Hohenlimburg. © WP Hagen | Marcel Krombusch

Gefahrenstelle entschärfen

Für die Herbecker unterm Strich eine Gefahrenstelle, die dringend entschärft gehört. Auch Lärmbelästigung sei ein Problem, schildert Anwohner Dietmar Ungelenk. Er wohnt in direkter Nähe zu der Bundesstraße. „Oft werden die Lastwagen über Nacht in Betrieb gesetzt, zwischen 2 Uhr und 3.30 Uhr.“ Dies sei eine Beeinträchtigung der Nachtruhe, „weil die Fahrzeuge zum Teil dort eine halbe Stunde mit laufendem Motor im Stand stehen, Ladeflächen geöffnet werden und ähnliches. Das ist eine erhebliche Geräuschkulisse.“

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Einzelne Anwohner wie Uwe Mania waren schon in der Bezirksvertretung, um auf ihren Frust aufmerksam zu machen und Lösungen zu fordern. Dabei blicken sie neben einem Lkw-Parkverbot auch auf die kaum einen Kilometer entfernte Fläche der ehemaligen Dolomitwerke, um neue Parkflächen für Lastwagen zu schaffen. Mania will in der kommenden Sitzung der Bezirksvertretung an diesem Donnerstag erneut auf das Thema aufmerksam machen.

Thema in der Bezirksvertretung

Die Lokalpolitik weiß um das Problem. Erst in der Januarsitzung hatte die CDU Hohenlimburg die Parksituation an der Bundesstraße 7 erneut auf die Tagesordnung gebracht und bei der Stadt nach Lösungsvorschlägen gefragt. „Die Parksituation dort kann nicht so weitergehen“, sagt Michael Glod, CDU Hohenlimburg. In der Januarsitzung hatte die Stadt darauf verwiesen, dass Gespräche mit der Fachverwaltung und dem Straßenbaulastträger geführt würden, und einen Bericht angekündigt. Glod hofft auf Antworten in der Sitzung der Bezirksvertretung am Donnerstag.

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Parkplätze fehlen

Während sich die versammelten Herbecker an der Bundesstraße wieder zerstreuen, rollt gerade ein paar Meter entfernt der nächste Lastwagen an und parkt ein. Angesprochen auf das Thema zeigt der Fahrer, der seinen Namen nicht in der Zeitung lesen möchte, Verständnis. „Aber wo sollen wir denn parken?“, fragt er. „Es ist überall verboten.“ Sein Chef sei jedoch bemüht, Parkflächen in einem nahen Gewerbegebiet zu finden.