Hohenlimburg. Abgeknickte Leitpfosten, Mülltüten in den Büschen - der Seitenstreifen der Bundesstraße 7 an der Donnerkuhle gibt kein schönes Bild ab.
Abgeknickte Leitpfosten, volle Mülltüten in den Büschen: Der Seitenstreifen der Bundesstraße 7 an der Donnerkuhle zwischen Hohenlimburg und Hagen gibt kein schönes Bild ab. An diesem Morgen stehen vereinzelte Zugmaschinen am Straßenrand, dazwischen Privatautos. Ein abgestellter Hänger steht am Seitenrand, über dem Kennzeichen leuchtet ein Sticker vom Amt: „Kfz darf nicht mehr gefahren werden - Kennzeichen entsiegelt.“ Heißt: zwangsstillgelegt.
Anwohner verärgert
Fahrer von Zugmaschinen sind an diesem Morgen an der Bundesstraße nicht anzutreffen. Ihre Fahrzeuge sorgen jedoch schon seit längerem für Frust, besonders bei Anwohnern: „Die gesamte Hohenlimburger Straße wird ab Herbeck bis Hammacher als Mülldeponie benutzt, hauptsächlich verursacht durch abgestellte bzw. parkende Lastwagen bzw. deren Fahrer, ebenso genutzt für „kleine und große Geschäfte“, ärgerte sich jüngst eine Anwohnerin, die ihren Namen nicht in der Zeitung lesen möchte.
Da jetzt schon viel Müll an der Straße liegt, fühlten sich auch andere „Bürger“ dazu animiert, ihren Privatmüll dort zu entsorgen. Engagierte Anlieger treffen sich regelmäßig zum Müllsammeln am Straßenrand, zuletzt erst vor ein paar Wochen.
Kein neues Thema
Die Probleme mit dem Lkw-Parken sind nicht neu. Auf Drängen der Anwohnerschaft hat die Lokalpolitik in Hohenlimburg im Vorjahr ein Lkw-Parkverbot für die Straße gefordert - ohne Ergebnis. Denn bei besagtem Straßenabschnitt an der Donnerkuhle handelt es sich um eine Bundesstraße außerhalb der Ortschaft und die betreut der Landesbetrieb Straßen.NRW. Um auf dem Abschnitt ein Parkverbot umzusetzen, muss die Stadt den Landesbetrieb mit ins Boot holen.
Anfragen der Stadt zu einem Halteverbot wurden im Vorjahr von Straßen.NRW gebremst. Die Befürchtung: Durch ein Halteverbot würden die Lkw in das angrenzende Wohngebiet in Herbeck ausweichen, um dort zu parken. Das Problem würde nur verlagert, nicht gelöst.
Parkplätze fehlen
„Das Problem sind die fehlenden Parkplätze“, sagt Marco Heppe, Lastwagenfahrer aus Hohenlimburg. Er selbst parkt nicht auf dem Seitenstreifen an der Bundesstraße, weiß aber um die Situation. Bei den parkenden Lastern handele es sich um Fahrer von kleinen Speditionen aus dem weiteren Umfeld, die ihr Fahrzeug mit nach Hause nehmen und dort parken. „Oder Fahrer, die über Nacht gefahren sind und dort halten, um ihre Ruhezeiten einzuhalten.“
Manche Spediteure zahlten lieber Strafe als eine teure Platzmiete an anderer Stelle. Ein Parkverbot würde das Problem nur auf andere Gebiete in der Stadt verlagern, da ist Maro Heppe sicher. „Es braucht mehr Parkplätze für Lastwagen. Aber da ist dann auch die Frage, wer diese Flächen pflegt.“
Pfosten werden erneuert
Das Thema Lkw-Parkverbot für die Bundesstraße 7 sei bekannt, heißt es von Straßen.NRW auf eine erneute Anfrage. „Es laufen momentan Abstimmungen dazu.“ Auch die beschädigten Leitpfosten in dem Bereich seien bekannt. „Diese werden regelmäßig durch die dort parkenden Lkw überfahren“, so Julia Prant, Sprecherin Straßen.NRW. „Wir tauschen und erneuern die Leitpfosten regelmäßig, aber ebenso häufig werden diese durch die Lkw dann erneut wieder überfahren.“
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Rad- und Fußweg geplant
Aussagen, die wenig Hoffnung auf schnelle Besserung für die B7 zwischen Hagen und Hohenlimburg machen. Langfristig wird sich die Situation ändern, wenn der neue Fuß- und Radweg kommt, den Straßen.NRW entlang der Straße von der Hünenpforte über mehrere Kilometer bis zum Hagener Ortseingang plant.
Bis dieser neue Rad- und Fußweg fertig ist, werden aber noch einige Autos die Straße entlang brettern, denn sie verläuft entlang von Wohnhäusern, Betrieben und dem Naturschutzgebiet am Mastberg. Bis 2025 will Straßen.NRW daher verschiedene Varianten für einen Fuß- und Radweg samt der damit notwendigen Eingriffe prüfen.
Umsetzung dauert Jahre
„Der Radweg befindet sich aktuell noch im Stadium der Vorplanung, ein Bau ist daher noch nicht in nächster Zeit absehbar“, sagt Julia Prant, Sprecherin Straßen.NRW. Bis ein neuer Rad- und Fußweg kommt, der auch das Parken für Lastwagen an der Bundestraße 7 nicht mehr möglich macht, wird es noch Jahre dauern.