Hohenlimburg. Die Debatte um die Vertiefung des Steinbruchs Hohenlimburg ist ein ungleicher Schlagabtausch. Daraus lässt sich lernen. Ein Kommentar:

Der Erörterungstermin im Hagener Rathaus zur geplanten Vertiefung des Steinbruchs Hohenlimburg ließ Beobachter mit der Erkenntnis zurück, dass hier ein ungleicher Schlagabtausch zwischen Anwohnern und Betreibern stattfand. Dass sich eine über Jahrzehnte gewachsene und gefestigte Nachbarschaft in Oege wünscht, dass ihr Wohnumfeld nicht am Ressourcenhunger der Baubranche vor ihrem Gartenzaun zugrunde geht, ist nachvollziehbar. Ebenso verständlich, dass ein alteingesessenes Hohenlimburger Unternehmen wie die Kalkwerke darüber nachdenken muss, wie es seine Existenz sichert - schon allein aus Verantwortung den Mitarbeitern gegenüber.

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Im Gespräch bleiben

Weder die Wohnhäuser noch der Steinbruch werden auf absehbare Zeit verschwinden. Es braucht daher in der Zukunft dringend Gesprächsformate, die beide Seiten zusammenführen - und die Offenheit, Kompromisse zu finden, bei denen jedes Lager auch zurücksteckt. Warum der Weg über Info-Flyer und komplexe Verwaltungslyrik gewählt wird, anstatt das Gespräch mit den Leuten zu suchen, die nur wenige Meter entfernt leben? „Schließt den Steinbruch“ zu schreien hilft ebenso wenig weiter wie „Lest die Gutachten, dann versteht ihr schon“ zu antworten.

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