Breckerfeld. Vier Frauen aus Breckerfeld engagieren sich im Hospizdienst Dasein. Was sie bewegt und wie sie jetzt selbst Unterstützung erfahren.
Es ist dieser Satz, der beschreibt, wie man mit dem Tod umgehen kann. Der Tod gehört dazu, zu diesem Ehrenamt. Was es manchmal traurig macht. Aber die Momente der Freude überwiegen. Vier Breckerfelderinnen engagieren sich für den ambulanten Hospizdienst Dasein der Diakonie. Und wer sie fragt, wie sie mit dem Tod klarkommen, dem antworten sie mit diesem Satz: „Wir fühlen mit, aber wir leiden nicht mit.“
Sabine Eggemann, Angelika Marsch, Hanna Fischer und Ute Waniorek-Kielmann sind die Frauen, die Menschen in Breckerfeld und Halver auf dem letzten Weg begleiten. „Sterben - das ist noch immer ein Tabu-Thema“, sagt Sabine Eggemann. Und dabei spürt man, wie groß der Wunsch ist, dieses Tabu zu durchbrechen.
Intensive Ausbildung für Ehrenamt
Die vier Breckerfelderinnen haben das für sich geschafft. Weil sie gut und intensiv auf ihr Ehrenamt vorbereitet worden sind. „110 Stunden haben wir in die Ausbildung investiert“, sagt Hanna Fischer. Viel Aufwand und eine lange Zeit. Viel Aufwand aber, der sich lohnt, und der den Ehrenamtlichen - 60 davon engagieren sich neben drei hauptamtlichen Kräften beim ambulanten Hospizdienst Dasein - hilft, mit Sterbenden umzugehen.
„Wir lachen viel“, sagt Sabine Eggemann, „das ist bei der Begleitung unheimlich wichtig.“ Es geht ja nicht um Pflege. Es geht - wie der Namen des Hospizdienstes sagt - darum, da zu sein. In den schweren Stunden, aber auch in den schönen Momenten. Es geht darum, gemeinsam Zeit zu verbringen, zu lachen, zu reden, zuzuhören.
Die Chemie muss stimmen
Die Chemie muss stimmen. Das ist den vier Frauen, die jede zwei bis drei Menschen pro Jahr begleiten, wichtig. „Wenn das mal nicht der Fall ist - was ja durchaus vorkommen kann - ist das nicht schlimm“, sagt Angelika Marsch, „dann springt eben jemand anderes ein.“
Einmal im Monat treffen sich die Ehrenamtlichen mit der Koordinatorin - zu einem sogenannten Entlastungsgespräch. Auch das hilft, Erlebtes aufzuarbeiten. Hinzu kommt der regelmäßige Austausch der Ehrenamtlichen untereinander.
Spende von „Voices to help“
Das Engagement derjenigen, die Menschen in ihren Familien oder in Pflegeheimen wie dem Altenzentrum Breckerfeld auf dem letzten Weg begleiten, beeindruckt auch die Formation „Voices to help“. Eine Gruppe von Sängern und Musikern, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, bei Benefizkonzerten Geld für karitative Zwecke zu sammeln. 900 Euro sind an einem verschneiten Dezembertag beim Weihnachtskonzert in der evangelischen Jakobus-Kirche zusammengekommen. „Durch eine Einzelspende ist der Betrag auf 1000 Euro aufgestockt worden“, sagt Hanni Kötting, „hinzu kommen 1000 Euro von unserem Konto. Die sind bei kleineren Auftritten das ganze Jahr über zusammengekommen.“
2000 Euro also insgesamt können die „Voices to help“ übergeben. „Die Hälfte davon ist bestimmt für das Projekt“, sagt Hanni Kötting, „die andere Hälfte für die 60 Ehrenamtlichen selbst. Wir wollen, dass sie sich von dem Geld einfach mal einen schönen Tag machen können.“
Damit wollen die „Voices to help“ das außergewöhnliche Engagement der Ehrenamtlichen würdigen: „Ja“, sagt Hanni Kötting, „auch wir können mit unserer Formation und mit unseren Konzerten etwas bewirken. Aber wir machen etwas, das uns selbst Spaß macht: Wir singen. Das, was die Ehrenamtlichen bei Dasein leisten, ist noch mal ein ganz anderer Einsatz.“