Hagen. Bei Raumausstattung Albuschat spielen Technik und Outdoor-Living eine große Rolle. Claas Hallenberger erzählt, wie er den Job meistert.
Ein Besuch bei Raumausstattung Albuschat in Hagen: Davon, dass nicht alles, was neu ist, auch zwangsläufig schlecht sein muss, kann Claas Hallenberger ein Lied singen. „Die Zeit, die ich früher auf den Knien verbracht habe, verbringe ich heute an der frischen Luft“, sagt der Raumausstatter. Damit spielt der 50-Jährige auf sein verändertes Arbeitsfeld an: „Vor etlichen Jahren bestand ein Großteil meiner Arbeit noch aus Teppich verlegen, heute ist einer meiner Schwerpunkte das Anbringen von technischem Sonnenschutz.“
Seit 26 Jahren an Bord
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Claas Hallenberger ist seit 26 Jahren im Familienbetrieb Raumausstattung Albuschat beschäftigt, „mit 24 Jahren bin ich hier eingestiegen“, blickt der gebürtige Hagener zurück. Nach seiner Ausbildung zum Groß- und Außenhandelskaufmann bei der Westdeutschen Handelsgesellschaft (WHG) in Hagen-Bathey folgte der Zivildienst, „ich wusste, dass ich danach nicht irgendwo am Computer sitzen wollte“.
Dem Senior geholfen
Im Sommer 1997 jobbte der junge Mann dann für zwei, drei Monate bei Albuschat, „ich hab’ dem Senior geholfen, Böden zu verlegen“. Die Arbeit war abwechslungsreich, Claas Hallenberger entschied sich, eine Ausbildung zum Raumausstatter zu beginnen, „ich konnte die Lehre auf eineinhalb Jahre verkürzen, da ich ja schon eine abgeschlossene Ausbildung hatte“.
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Was ihm nach so vielen Jahren noch immer an der Arbeit gefällt? „Dass kein Tag wie der andere ist. Und dass wir als letztes Gewerk auf eine Baustelle kommen. Wenn wir anrücken, ist schon alles schön. Fast alles.“
Markisen, Raffstores und Rollos
Markisen, Raffstores mit außenliegenden Lamellen oder Rollos anbringen - das alles gehört heute zu Hallenbergers beruflichem Alltag. „Von Teppichverlegen und Gardinenaufhängen allein kann heute kein Raumausstatter mehr leben“, sagt der 50-Jährige.
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Caroline Albuschat nickt. Die „Frau vom Chef“ (Mathias Albuschat), die seit einigen Jahren die Buchhaltung managt, weiß, wie sich die Arbeit und die Abläufe im Betrieb verändert haben. „,Outdoor-Living’ ist heute ein Schlagwort. Viele Leute verbringen viel mehr und viel lieber Zeit im Freien – und das nicht erst seit Corona.“
Auch ein Grund, warum Albuschat mittlerweile sogar Sonnenschirme und bis zu 8 x 8 Meter große Mittelmastschirme sowie Gartenmöbel anbietet.
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„Und der Elektrobereich nimmt in unserer Branche mehr und mehr zu“, ergänzt Caroline Albuschat, „deshalb schicken wir unsere Mitarbeiter auch zu Schulungen, auf denen sie zum Beispiel die Bescheinigung erhalten, elektrische Markisen überhaupt anschließen zu dürfen“.
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Seit fünf, sechs Jahren ist auch Claas Hallenberger in Elektroangelegenheiten fit, „aber das ist schon ein spezieller Bereich, in den ich mich erst reinfuchsen musste. Das war schon eine neue Herausforderung für mich“, räumt der erfahrene Handwerker ein.
Gutes Vorstellungsvermögen und Fantasie
Was ihn, Hallenberger, auszeichnet? Der 50-Jährige lacht bescheiden, „ich habe wohl handwerkliches Geschick sowie ein gutes Vorstellungsvermögen. Und Fantasie bring’ ich wohl auch mit“.
Egal, ob bei Privatkunden oder gewerblichen Kunden – akribische Vorarbeit sei wichtig, „das reine Anbringen von irgendetwas ist selten“.
Kitas, Schulen, Krankenhäuser und Wohnungsgenossenschaften zählen zum Kundenstamm von Raumausstattung Albuschat, „und natürlich Privatkunden, von denen einige den Service und das Angebot aus einer Hand zu schätzen wissen und auch bereit sind, dafür etwas tiefer in die Tasche zu greifen“, sagt Caroline Albuschat und ergänzt: „Unsere Kunden wissen, dass wir kein Billig-Anbieter sind.“
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In den letzten Jahren hat sich das Einzugsgebiet der Firma vergrößert, „etliche unserer Kunden sitzen im Märkischen- oder im Ennepe-Ruhr-Kreis“, sagt Claas Hallenberger. Allerdings seien seine Kollegen und er fast immer in der Region im Einsatz, „auf tage- oder wochenlange Montage gehen wir nicht“.
Ob der Raumausstatter auch in den eigenen vier Wänden der Macher und Gestalter ist? Der Familienvater schmunzelt: „Als wir vor einiger Zeit unsere Wohnung gekauft haben, sah diese aus wie ein Trümmerfeld, und meine Frau war sich sicher, das werde sich nie ändern. Doch ich hab’ alles hinbekommen. Das Dekorieren zum Schluss haben wir dann natürlich gemeinsam gemacht.“
>>> Weitere Infos >>>
1956 gründete Karl Albuschat das Unternehmen in Hagen. In den ersten Jahren wurden besonders Produkte des Wirtschaftswunders verkauft – Gardinen, Teppiche und Bettumrandungen.
1957 erfolgte dann der Umzug in die Körnerstraße. 1978 wurde das Unternehmen in eine GmbH umgewandelt und die Söhne Edgar und Reinhard Albuschat übernahmen das Geschäft.
2001 trat Mathias Albuschat in dritter Generation die Nachfolge an. Er entwickelte das Portfolio des Unternehmens weiter: die Raumausstattung für Boden und Wand wurde um die Bereiche Sonnenschutz und Parkettverlegung erweitert. 2010 zog das Unternehmen in Zehlendorfer Straße.
>>> Steckbrief >>>
Mitarbeiterzahl: 10
Standorte: 1
Branche: Handwerk
Tarif: nein
Arbeitszeit: 40-Stunden-Woche, flexible Arbeitszeit
Arbeitsplatz: vor Ort und im Büro
Kooperationen: Firma Warema (Sonnenschutz) und weitere Firmen vor Ort, Mitglied im BNI (Business Network International)
Benefits: Firmen-Events, Dienst-Fahrrad
Weiterbildung: regelmäßige Schulungen
Weitere Besonderheiten: Ausbildungsbetrieb, Hunde im Büro erlaubt
Kontakt: Raumausstattung Albuschat GmbH, Zehlendorfer Straße 37, 58097 Hagen, online: www.albuschat.de; info@albuschat.de