Hagen. Das „Exit Now“ in Hagen geht „on Tour“. Alles über die Idee des Escape-Room-Chefs, erlebte Abenteuer und was in seinen Fluchträumen neu ist.
Es ist schon ein bisschen crazy... Das Kaminfeuer knistert. Irgendwo aus der Ferne donnern Blitze, ein Gewitter scheint im Anmarsch zu sein. „Der Sound sorgt dafür, dass man die Realität vergisst“, sagt Torsten vom Lehn.
Entführung in eine andere Welt
Der Geschäftsführer von „Exit Now“, dem Escape-Room (Fluchtraum) im Ring-1-Komplex in Hagen, hat es sich zur Aufgabe gemacht, seine Kunden in eine andere Welt zu entführt. Und der 49-Jährige weiß, dass Stillstand auch in seinem Business ein No-Go ist. Daher zaubert der gebürtige Hagener nun ein neues Ass aus dem Ärmel: Er hat einen mobilen Rätselraum (er spricht von einer mobilen Mission) geschaffen, mit dem er auf Tour gehen kann.
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Doch dazu später mehr, vorerst eine kurze Erläuterung, was sich hinter dem Begriff Escape-Room verbirgt: In einem Escape-Room lösen Teams verschiedene Rätsel, um ein individuelles Spielziel zu erreichen.
Kombinationsgabe von Vorteil
Zur Lösung der kniffligen Aufgaben benötigen die Spieler einen guten Blick auch für unscheinbare Dinge und Kombinationsgabe. Teamwork ist wichtig. Außerdem tickt die Uhr, denn den Spielern steht nur eine begrenzte Zeit zur Verfügung. Wenn es im Team hakt, gibt der Spielleiter helfende Tipps.
Aber zurück zum „neuen Wurf“ – zum mobilen Rätselraum: „Ich denke dabei hauptsächlich an Firmenfeiern, zu denen ich mit meiner mobilen Mission ausrücke. Sicherlich ist das für Mitarbeiter ein schönes Erlebnis in puncto Teambuilding.“
Wie „Exit Now on Tour“ funktioniert? Der mobile Rätselraum kann flexibel an die entsprechende Veranstaltungsstätte angepasst werden. „Wir kommen mit 10 bis 15 Kisten plus Deko zu unseren Kunden und bauen vor Ort die Mission ,Fracht 58’ passgenau auf. Es handelt sich um ein Militärfracht-Abenteuer“, erläutert Torsten vom Lehn.
Verschwundene Fracht
Konkret: Es geht um eine verloren gegangene Fracht und um eine verschwundene, defekte Zeitmaschine, die nur nach einer begrenzten Zeit wieder auftaucht. Das Ziel der Spieler ist es, besagte Fehlfunktion zu deaktivieren. „Wir gestalten den Raum – zum Beispiel ein Firmenfoyer oder ein Büro – mit jenen Sachen, die eine Kompanie bei sich haben könnte, also alte Leuchter, Öllampen, Tarnnetze, Helme und Uniformen“, verdeutlicht der Geschäftsführer von „Exit Now“.
Der Tagessatz für den mobilen Rätselraum „mit allem drum und dran“ liegt je nach Aufwand bei 500 bis 1500 Euro, „natürlich sind wir als Organisatoren und Spielleiter auch selbst vor Ort“, unterstreicht Torsten vom Lehn.
Doch nicht nur die „On Tour“-Idee ist neu – auch in Sachen technischer Ausstattung haben der Geschäftsführer und sein Kompagnon André Hoßdorf (Gesellschafter) sich etwas einfallen lassen. So haben die beiden eine „Dimensions- und Zeitmaschine“ angeschafft. Spieler, die durch diese Schleuse gehen, können in verschiedene Zeiten eintauchen und „landen“ in ihrem gebuchten Rätselraum.
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In einer Mission geht es um den Ausbruch aus einem Gefängnis, in einer anderen um den Einbruch in ein altes Landhaus, aus dem ein Smaragd gestohlen wurde.
Merkwürdige Machenschaften eines verrückten Nervenarztes
„Und einen Gruselraum – ,Madhouse’ – haben wir ebenfalls“, schmunzelt Torsten vom Lehn und ergänzt: „In der Gruselmission geht es um die merkwürdigen Machenschaften eines verrückten Nervenarztes.“ Während „Madhouse“ für Spieler ab 16 Jahren geeignet ist, können die übrigen Rätselräume von Spielern ab zehn Jahren genutzt werden.
„Wir haben ein neues Licht- und Tonkonzept eingerichtet, das intensivere und realistischere Spielerlebnisse ermöglicht. Im Rahmen unserer Modernisierung haben wir über 1000 Meter Kabel verlegt“, sagt vom Lehn.
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Im Allgemeinen überleben sich Trends relativ schnell. Anders in diesem Fall, das „Exit Now“ wurde vor mittlerweile sechs Jahren im Ring-1-Komplex eröffnet. „Aber wir müssen uns auch immer bewegen, unser Angebot erweitern oder abändern“, unterstreicht der 49-Jährige, „es geht immer noch um Rätsel und um das Lösen von Aufgaben, aber das erlebte Abenteuer wird heute größer geschrieben“.
Ein bisschen crazy klingt das Ganze dann aber doch, oder? Torsten vom Lehn lacht: „Ja, vielleicht. Wir sind auf jeden Fall spielverliebt.“
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Das „Exit Now“ befindet sich im Ring-1-Komplex nahe des Springe-Platzes in der Böhmerstraße 4. Der Escape-Room ist im Obergeschoss im vorderen Bereich der Tanzschule André Christ ansässig.
Eine Spieleinheit dauert 66 Minuten und kostet 120 Euro. In der Regel besteht ein Team aus vier bis fünf Teilnehmern.
Gebucht wird ein Rätselraum meistens von einer Clique, „statt ins Kino zu gehen, besuchen Freunde dann gemeinsam einen Escape-Room“, sagt Exit-Now-Geschäftsführer Torsten vom Lehn.
In Hagen gibt es weitere Escape-Rooms, unter anderem die Quest-Fabrik in der Färberstraße 4 in Hohenlimburg