Hagen. Der Zustand der Bundesstraße 54 im Süden von Hagen wird immer schlechter. Die Pläne stellen Anwohner nicht zufrieden.

Es gibt eine gute Nachricht, die die Politik und Verwaltung in Hagen zwar nicht zu verantworten haben, die sie aber doch erfreut zur Kenntnis nehmen: Der Lkw-Verkehr in Rummenohl, Priorei und Dahl ist weniger geworden, seit die Stadt Lüdenscheid am oberen Ende des Volmetals quasi den Hahn zugedreht und ein Lastwagenverbot erlassen hat. Es gibt aber auch eine schlechte Nachricht: Die mehr als eineinhalb Jahre nach der Sperrung der Rahmedetalbrücke haben gelangt, um die Bundesstraße 54 in einen katastrophalen Zustand zu versetzen.

Es war am 2. Dezember 2021, als die einsturzgefährdete Autobahnbrücke dicht gemacht wurde. Seither muss sich der Verkehr, der offiziell weiträumig über andere Autobahnen umgeleitet wird, andere Wege. Und ein maßgebliche führt direkt über die B54 – mitten hindurch durch Ortschaften. Immerhin: In Dahl und Priorei ist es der Politik nach zähem Ringen gelungen, die Behörden davon zu überzeugen, dass aus Gründen des Lärmschutzes Tempo 30 das Maß aller Dinge sein sollte. Für Rummenohl allerdings gilt das nicht.

Container scheppern in Schlaglöchern

Aber selbst Tempo 30 in Kombination mit einer völlig ramponierten Fahrbahndecke führt zu einer erheblichen Belastung für die Anwohner. „Das geht so eigentlich nicht mehr“, sagt Peter Neuhaus, der für die CDU in der Bezirksvertretung im Hagener Süden sitzt und selbst jenseits der Volme in Dahl in Hörweite der Bundesstraße wohnt. „Gerade wenn Container-Lastwagen durch die Schlaglöcher scheppern, ist das eine Zumutung. Spätestens, wenn die Brücke fertig ist, muss die Bundesstraße komplett erneuert werden. Und ich hoffe nicht, dass die Kosten dafür an der Stadt Hagen hängen bleiben.“

In Rummenohl ist die Fahrbahn zwar in einem besseren Zustand, fraglich ist aber, wie lange dieser Anhält. Seite Sperrung der Autobahn ist die Verkehrsbelastung im Volmetal gestiegen.
In Rummenohl ist die Fahrbahn zwar in einem besseren Zustand, fraglich ist aber, wie lange dieser Anhält. Seite Sperrung der Autobahn ist die Verkehrsbelastung im Volmetal gestiegen. © WP | Michael Kleinrensing

Ganz ähnlich stellt sich die Situation auf jener Ausweichstrecke dar, die mit Sperrung der B 54 für Lastwagen mutmaßlich noch stärker in Anspruch genommen wird. Denn nicht wenige Lastwagen nutzen nun die Verbindung über Meinerzhagen, Kierspe, Halver und Breckerfeld in Richtung Hagen und fahren dann am Freilichtmuseum vorbei die Selbecker Straße hinab bis Eilpe. Während der obere Abschnitt zwischen Zurstraße und Selbecke saniert ist, verkommt der untere, an dem tausende Menschen wohnen, zu einer Rumpelpiste. „Auch hier muss sich etwas tun“, unterstreicht Michael Dahme (SPD), Bezirksbürgermeister für Eilpe/Dahl.

Schwere Schäden in Dahl

Diese Einschätzung zu den beiden Straßen teilt Hans-Joachim Bihs vom Wirtschaftsbetrieb Hagen durchaus. Der wiederum ist als Stadttochter zuständig für jene Abschnitte, die innerhalb geschlossener Ortschaften liegt. „Gerade im Bereich Dahl haben wir schwere Schäden“, sagt Bihs, erklärt aber gleichzeitig, dass man diese nun mit „Priorität flicken“ werde. Denn: Eine ansonsten notwendige Vollsperrung kommt derzeit nicht in Frage.

Was im Umkehrschluss bedeutet: Schlaglöcher und Risse werden zugeschustert. Mehr aber auch nicht. Was immerhin verhindern mag, dass beispielsweise Radfahrer, die in Richtung Rummenohl unterwegs sind, am Dahler Ortsausgang mit den Reifen in eine der Furchen am Rand der Fahrbahn geraten, allerdings das Container-Scheppern kaum mindern dürfte.

Besonders Container-Lkw sorgen für Krach im Ortskern von Dahl, wenn sie durch Schlaglöcher auf der B54 rumpeln.
Besonders Container-Lkw sorgen für Krach im Ortskern von Dahl, wenn sie durch Schlaglöcher auf der B54 rumpeln. © WP | Michael Kleinrensing

Auch für den Bereich Selbecke hat Bihs keine besseren Nachrichten: „Eigentlich wird es Zeit für einen Ausbau. Aber auch dort werden wir uns zunächst darauf beschränken, Schlaglöcher zuzuschütten.“