Lüdenscheid. Die Stadt Lüdenscheid hat neue Zahlen zum Effekt des Lkw-Durchfahrverbots an der A 45 vorgelegt. So wirkt sich die Maßnahme aus.

Viereinhalb Wochen nach Einführung des Durchfahrverbots für den überregionalen Schwerlastverkehr durch Lüdenscheid hat die Stadt die Maßnahme als Erfolg gewertet. Eine vom Fachdienst Verkehrsplanung und -lenkung der Kommune in Auftrag gegebene Verkehrszählung habe einen „deutlichen Rückgang“ des Lkw-Verkehrs festgestellt – und zwar um 41 Prozent, teilte die Stadt in einer Pressemitteilung mit.

Am 20. Juni, zehn Tag nach Inkrafttreten des von der Stadt verhängten Durchfahrverbots für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen, habe ein externes Büro über einen Zeitraum von 24 Stunden Verkehrsdaten auf vier verschiedenen Abschnitten im Stadtgebiet gesammelt. Eine zuvor – am 21. März dieses Jahres – erfolgte Verkehrszählung habe Vergleichsdaten geliefert. Demnach hätten an jenem Tag im Frühjahr insgesamt 11.199 Lkw die Messstellen passiert. Am 20. Juni seien es nur noch 6637 gewesen, erklärte die Stadt.

Noch deutlicher sei der Rückgang bei den Lkw, die mehr als 7,5 Tonnen wiegen. Die Zahl der Last- und Sattelzüge sei um 48 Prozent gesenkt worden (von 8513 auf 4436). Beim Vergleich des Lkw-Aufkommens bis 7,5 Tonnen ergebe sich eine Reduzierung um 18 Prozent.

„Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache. Das bestätigt uns darin, dass das Lkw-Durchfahrtsverbot das richtige Instrument ist, um die schwierige Verkehrssituation in Lüdenscheid nach der Vollsperrung der A 45 zu entschärfen und die Anwohnerinnen und Anwohner zu entlasten“, erklärte Sebastian Wagemeyer. Lüdenscheids Bürgermeister erneuerte daher seine Forderung an den Märkischen Kreis und das Land Nordrhein-Westfalen, die Einhaltung des Verbots weiterhin „intensiv zu kontrollieren“.

Blick auf die Großbaustelle Rahmedetalbrücke Mitte Juni bei Lüdenscheid: Die Reste der am 7. Mai gesprengten Brücke sind weitgehend abtransportiert.
Blick auf die Großbaustelle Rahmedetalbrücke Mitte Juni bei Lüdenscheid: Die Reste der am 7. Mai gesprengten Brücke sind weitgehend abtransportiert. © Funke Foto Services | Fotograf Ralf Rottmann

Lage auf Ausweichrouten verschärft sich

Die Polizei hatte seit dem 12. Juni mit einem Großaufgebot von täglich 200 Einsatzkräften aus ganz NRW das Durchfahrverbot kontrolliert. Die Maßnahme war zunächst für vier Wochen geplant. Anfang Juli teilte die Polizei dann mit, dass die Aktion um einen Monat verlängert, aber nicht mehr rund um die Uhr an allen Checkpoints kontrolliert werde, sondern zu unterschiedlichen Zeiten an unterschiedlichen Stellen.

Mit dem Transitverbot für den überregionalen Schwerlastverkehr sollen die infolge des Neubaus der Rahmedetalbrücke auf der A 45) leidgeplagten Anwohner an der Umleitungsstrecke durch Lüdenscheid entlastet werden. Verstöße gegen das Verbot werden mit 130 Euro geahndet (100 Euro Bußgeld plus Verwaltungsgebühr), außerdem müssen abgefangene Lkw umkehren, sie dürfen Lüdenscheid nicht durchfahren.

Nach den Sommerferien will die Stadt Lüdenscheid eine erneute Verkehrszählung vornehmen lassen. Offen ist noch, wie genau sich das Durchfahrverbot in Lüdenscheid auf die umliegenden Kommunen im Märkischen Kreis auswirkt. Die Lage auf den Ausweichrouten verschärft sich.