Hagen/Breckerfeld. Zwischen Freilichtmuseum und Breckerfeld ist die Decke erneuert. Wo die Stadt Hagen zuständig ist, ist in der Selbecke keine Sanierung geplant.
Des einen Freud, … Und so hat er schlagartig zugenommen, der Verkehr in der Selbecke. Und nun, mit dem Ablauf der Ferien, werden die Anwohner zwischen Freilichtmuseum Hagen und Eilper Straße wieder mit voller Wucht spüren, was es bedeutet, an einer Straße zu wohnen, die mehr und mehr als Umfahrung des Volmetals genutzt wird, seit sich dort durch die andauernde Sperrung der Autobahn 45 der Verkehr staut.
Was jetzt aber hinzukommt: Der Zustand der Straße wird immer miserabeler – durch Lastwagen, durch den Winter und durch das fortschreitende Alter der Fahrbahndecke. Zwar ist die L 528 zuletzt gesperrt gewesen und durch den Landesbetrieb Straßen NRW aufwendig zwischen Selbecke und Zurstraße saniert worden, allerdings nur bis zum Ortseingangsschild. Ab da mutiert die Landstraße, für die fortan die Stadt Hagen verantwortlich ist, zur Rumpel-Piste.
Straße nicht vergessen
„Dieser Straßenabschnitt ist der, der uns im gesamten Bezirk die meisten Sorgen bereitet“, sagt Bezirksbürgermeister Michael Dahme und blickt auf Zustand und Verkehrsdichte. Immer wieder haben sich er und seine Kollegen in der Bezirksvertretung Eilpe/Dahl mit der Thematik beschäftigt. Bislang allerdings weitestgehen effektfrei. „Wir haben oft an die Stadt appelliert, die Straße nicht zu vergessen. Das Thema ist auf Wiedervorlage, wir werden da immer wieder nachhaken.“
Parallel zur politischen Dauer-Initiative hat sich ein Zusammenschluss engagierter Anwohner gebildet, der weitere Mitstreiter sucht. „Manchmal ist die Lethargie der Menschen allerdings auch erschreckend“, kann Günter Hartmann, einer der Initiatoren, seine Enttäuschung darüber nicht verbergen, dass einige seiner Nachbarn offenbar den Status-quo einfach hinnehmen und nicht gemeinsam opponieren wollen. „Aber ein halbes Jahr war hier zuletzt auch Ruhe. Jetzt, da die Straße in Richtung Breckerfeld wieder freigegeben ist, geht das Gepoltere wieder los.“
Initiative in Selbecke sucht Mitstreiter
Auf einer Internetseite www.aktion-ruhige-selbecke.de beschreibt die Initiative die Situation an jener Straße, die auch von (auswärtigen) Besuchern des Freilichtmuseums während der Sommersaison genutzt wird und sucht gleichzeitig nach Mitstreitern, die sich dort registrieren können. Neben einer kompletten Fahrbahnsanierung könnte in Hartmanns Augen ein durchgängiges Tempolimit die Lärmbelästigung lindern. „In Dortmund sind mir Tempo-30-Schilder mit dem Hinweis auf Lärmbelästigung aufgefallen. Das müsste doch auch hier möglich sein.“
Immerhin: Überzeugungsarbeit müssen weder Bezirksvertreter noch Anwohner bei der Stadt Hagen leisten. Die bewertet die Situation wie folgt: „Die gesamte Selbecker Straße auf Hagener Stadtgebiet weist ein sanierungsbedürftiges Erscheinungsbild auf“, so Stadtsprecher Michael Kaub auf Anfrage unserer Zeitung. „Dies ist unter anderem auf Arbeiten am Versorgungs- und Entsorgungsleitungsnetz, auf Winterschäden, auf eventuell verborgene Hochwasserschäden und auf normalen Abnutzungserscheinungen zurückzuführen.“
Stadt plant keine Erneuerung der Fahrbahn
Aber dann verkündet Kaub eine Botschaft, die Hartmann und seinen Nachbarn so gar nicht passen dürfte: „Laut dem aktuellen Sanierungskonzept ist eine komplette bzw. großflächige Fahrbahnerneuerung derzeit jedoch noch nicht vorgesehen. Dies bedeutet, dass die Straßenunterhaltung des Wirtschaftsbetriebs Hagen die Verkehrssicherheit der Selbecker Straße durch einfache Reparaturarbeiten aufrecht erhalten wird.“ Es bleibt bei der Flickschusterei.
Immerhin: Aus Breckerfelder Sicht könnte man sagen, das lange Warten (sechs statt der ursprünglich avisierten Bauzeit) habe sich gelohnt. Allerdings beschert die jetzt ausgebaute Piste im oberen Bereich den Anwohnern im unteren wieder mehr Lärm. Des einen Freud, ...